Wikileaks muss Server wechseln- Cyber-Attacke auf Wikileaks

Die veröffentlichten Dokumente von Wikileaks über die Beurteilung des US-Aussenministeriums und der US-Botschaften zwischen 1966 bis Februar 2010 haben kaum für Aufsehen gesorgt, da wird die Seite von Wikileaks unter massiver Cyber-Attacke drangsaliert, als dass Wikileaks die Server wechseln muss. Auch der Provider der Seite, EveryDNS.net (hostet 130.000 Webseiten), beugt sich anscheinend dem politischen Druck und verweigert eine weitere Geschäftsbeziehung mit Wikileaks. Nun hat die Schweiz Wikileaks elektronisches Asyl gewährt.

Der Provider EveryDNS.net begründet den Ausschluss von Wikileaks mit den massiven Cyber-Attacken, daher müsse man die anderen Webseiten schützen. Doch Wikileaks ist auf mehreren Servern weltweit platziert, zudem gibt es so genannte Spiegelseiten, die den Inhalt von Wikileaks eins zu eins wiedergeben. Wikileaks bietet hier eine Liste dieser Spiegel-Seiten an.

Durch diese Praxis wird es den Hackern schier unmöglich gemacht, die Dokumente von Wikileaks aus dem Internet zu bannen. Derweil wird der politische Gegenwind rauer, so fordert der französische Industrieminister Eric Besson die Löschung aller Wikileaks-Seiten auf französischen Servern. Die Attacke auf Wikileaks sind so genannte “multiple distributed denial of service (DDOS)”, eine ähnliche Attacke hatte das Internet in Burma/Myanmar anfang November nahezu lahmgelegt. Letztlich stellen diese Cyber-Attacken auf Wikileaks den Versuch dar, die Informationsfreiheit und die Pressefreiheit anzugreifen. Wer diese Attacken ausführt, dürfte wohl auf der Hand liegen, auch die Beweggruende müssten klar sein.

1 Comment
  1. Reply
    ebook leser 3. Dezember 2010 at 16:13

    Die Luft wird wohl für wikileaks dünner und dünner. Amazon hat nun wikileas von ihren Servern geschmissen. Es ist klar, dass sich ein amerikanisches Unternehmen dem Druck aus der Politik beugen muss. prominente amerikanische Senator Joe Lieberman rief indes andere Länder und Unternehmen zum Boykott von Wikileaks auf. Wenn man wikileaks die technischen Möglichkeiten entzieht, können natürlich keine Veröffentlichungen mehr erfolgen. Ich frage mich, ob dann so prominente Seiten, wie der Spiegel dann in die Bresche spingen.

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