Parteiausschlussverfahren Sarrazin: Wie, er passt nicht in die SPD? Ein unwitziger Kommentar

Thilo Sarrazin soll aus der SPD ausgeschlossen werden, er soll mit seinem Gebaren das Ansehen (an dieser Stelle könnte man überspitzt fragen, welches Ansehen?) der SPD geschädigt haben, deswegen wurde gegen ihn ein Parteiausschlussverfahren eingeleitet. Sein zweites, wohlgemerkt. Wir von Online-Presseportal treten an, um das genaue Gegenteil zu beweisen, dieser Mann ist durch und durch Sozialdemokrat, stets bereit sich für höhere (Un-)Wahrheiten zu opfern, immer das Wohl einiger Menschen im Auge (übersetzt in Politiker-Kauderwelsch heißt es dann, zum Wohle des Volkes) und das arbeitsscheue Volk malträtierend. Glauben sie nicht?

„Wer unser Gastrecht missbraucht, für den gibt es nur eins: Raus, und zwar schnell“

Nein, nein, dieses Zitat stammt nicht von unserem Thilo, sondern von einem Mann, der zufällig Bundeskanzler der BRD war, Gerhard Schröder (aus der SPD) hat diesen Satz (an dem Viele gewiss nichts auszusetzen haben) der BILD (20. Juli 1997) vordiktiert. Doch an dieser Stelle dürfen wir ein wenig mehr darauf eingehen, was da Schröder eigentlich sagt. Zum einem stellt sich die Frage, was bedeutet hier Gastrecht? Zugegeben, es gibt so was wie ein Ausländerrecht (richtig, Aufenthaltsrecht, AufenthG) im hiesigen Land, dort sind aber im Wesentlichen Bestimmungen wie zum Aufenthaltsstatus geregelt. Keineswegs wird im AufenthG jedem einwandernden Dödel ein Blumenstrauß und eine Packung Pralinen versprochen. Was Schröder eigentlich sagen wollte, wer sich nicht benimmt, der fliegt (doch wie genau die Benimm-Regeln eigentlich auszusehen haben, ist selbst hiesigen Ureinwohnern nicht ganz klar). Wie so vieles ist es ein Bauchgefühl, wenn wir über unsere Ausländer diskutieren, so wie Thilo seinem Bauchgefühl folgt, versucht ein Schröder diesem Gefühl Rechnung zu tragen (und ein paar Stimmen mehr abzuknapsen).

„Wir werden Leistungen des Staates kürzen, Eigenverantwortung fördern und mehr Eigenleistung von jedem Einzelnen abfordern müssen“…

…erklärte Gerhard Schröder in seiner Funktion als Bundeskanzler in einer Regierungserklärung (14. März 2003). „Nichts Anderes habe ich doch gesagt“, wird sich Thilo denken müssen. In der Tat hat ein Sarrazin, mit bewusst provakanten Sprüchen gespickt, nie Anderes gefordert, er wurde nur konkreter. So konnte Thilo Empfehlungen aussprechen, wie man im Winter bei 16 Grad Celsius mollig warm im Pullover überleben kann, natürlich galt diese Empfehlung nicht für wohlhabende Menschen, sondern dem arbeitsscheuen Volk im Dienste von Hartz IV.  Ein weiterer genialer Ausspruch von Thilo war seine These, dass jedermann mit einem Euro pro Tag überleben kann. Finden wir auch, Packung Nudeln für 39 Cent, Soße für 50 Cent, und das jeden Tag. Hmmh, wie das Wasser im Munde zusammenläuft, lecker!

„Eine multikulturelle Gesellschaft führt zu gesellschaftlichen Disharmonien, Egoismus bis hin zum Gruppenhaß“ (FR vom 16.04.1992)

Dieses Zitat stammt von Dr. Friedhelm Farthmann, ehemaliger Fraktionsvorsitzender der SPD-Fraktion im Düsseldorfer Landtag. Wenn nun ein Thilo davon spricht, dass durch eine negative Auslese dieses Land immer weiter dümmer wird, weil die genetisch dummen Ausländer aus Arabien und der Türkei hier alles versauen, dann führt er den Satz von Farthmann nur richtig aus. Unwichtig dabei, ob diese Behauptungen stimmen, es geht um unsere Bauchgefühle. Verdammt noch mal, dass wird man ja wohl noch sagen dürfen (unser aller Lieblingssatz der Redaktion), der Gemüsehändler Ali um die Ecke, der arabische Autohändler auf der Straße, die machen uns einfach dümmer, Gegenwehr zwecklos. Vor lauter Multikulturalität sind deutsche Werte vergessen, selbst unsere Mercedesse werden von dummen Ausländern (im In- wie im Ausland) gefahren. Statt auf Bierfeste gehen unsere Jugendliche zur Loveparade (besser, Liebesmarsch), sie hören Hip-Hop und nicht Jürgen Drews oder Heino, kleiden sich statt mit Trachten (oder wahlweise Uniformen; böse, wissen wir) in Jeans usw. Und dann noch die Infiltration durch arabischen Ziffern, lateinische Buchstaben, jüdische Messiasse, wir sind umzingelt, zur Dummheit verurteilt!

„Wenn wir uns weiterhin einer Steuerung des Asylproblems versagen, dann werden wir eines Tages von den Wählern, auch unseren eigenen, weggefegt. Dann werden wir zu Prügelknaben gemacht werden. Ich sage euch – wir sind am Ende mitschuldig, wenn faschistische Organisationen aktiv werden. Es ist nicht genug, vor Ausländerfeindlichkeit zu warnen – wir müssen die Ursachen angehen, weil uns sonst die Bevölkerung die Absicht, den Willen und die Kraft abspricht, das Problem in den Griff zu bekommen.“

Super rüber gebracht, Herr Herbert Wehner (SPD)! Das hätte Thilo nicht besser sagen können, zumal Sie diese Aussage schon 1982 während einer SPD-Sitzung vorgebracht haben. Wir machen es noch kürzer, am Faschismus (oder besser am Rassismus) ist nur, und wirklich nur, der Ausländer selber schuld. So wie die Juden am Antisemitismus, der Afrikaner am Kolonialismus usw. Zum Glück haben ehrliche, zivilisierte und treue Staatsbürger 1992 in Rostock Lichtenhagen den Politikern das Laufen beigebracht, so wurden die Grenzen für Asylbewerber nahezu dicht gemacht, Chapeau (Unwahren Gerüchten zufolge hätte die städtische CDU das Asylbewerberheim bewusst überfüllen lassen, nur um die Diskussion um §16 GG in Schwung zu bringen)!

Thilo Sarrazin hat seine Heimat in der SPD- und das ist gut so!

Anhand dieser Beispiele erscheint ein Parteiausschlussverfahren gegen Thilo Sarrazin mehr als nur unfair, ja das Ganze wirkt auch verlogen. Thilo ist bei der SPD ganz gut aufgehoben, im schlimmsten Fall gründet der Mann seine eigene Partei und landet dann koksend in Brasilien. Nein, fürwahr, ein Thilo ist ein waschechter Sozialdemokrat, stets den marginalen Arbeitslosen im Land erklärend, warum sie selber an ihrer Situation schuldig sind. Und wenn die Hartz IV Hatz nicht reicht, nimmt man halt Ausländer, die sind so schön von weitem schon zu sehen. Dabei soll keiner behaupten dürfen, dass ähnliche Geschehnisse in diesem unserem Land jemals stattgefunden hätten, das wird man ja wohl sagen dürfen. Wir von Online-Presseportal gehen weiter, wir fordern nicht nur den Rausschmiss aller kriminellen Ausländer, sondern den generellen Rauswurf aller Kriminellen. Als netten Nebeneffekt werden wir den gesamten Parteivorstand aller Parteien los, gelle?

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