Die Fusion der Krankenkassen geht voran: neben DAK und BKK Gesundheit weitere Krankenkassen betroffen

Der Konzentrationsprozess der gesetzlichen Krankenkassen geht weiter voran, die Pläne zur Fusion der DAK (Deutsche Angestellten-Krankenkasse) und der BKK Gesundheit werden nun konkreter. Doch der Prozess geht angesichts des gravierenden Defizits der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) weiter, zum 1. Januar werden die Krankenkassen AOK Hessen und der AOK Plus (Sachsen und Thüringen) zusammengehen. Weiterhin scheinen auch die Krankenkassen AOK Westfalen-Lippe und AOK Schleswig-Holstein sich zusammenschließen zu wollen, damit entstünde die achtgrößte Krankenkasse in Deutschland. Die Fusion der DAK und der BKK Gesundheit führt zur drittgrößten Krankenkasse in Deutschland, schon Anfang des Jahres schlossen sich die Barmer Ersatzkasse und der Gmünder Ersatzkasse zur größten gesetzlichen Krankenkasse zusammen (auf Platz zwei folgt die techniker Krankenkasse, TK). Dieses Jahr gehen Experten von einem Defizit von 3,5 Milliarden Euro aus, 2011 sollen es gar 11 Milliarden Euro Defizit in der Gesetzlichen Krankenversicherung sein.

Die Konzentration der Krankenkassen ist in Deutschland ein „natürlicher“ Prozess (1970: 1815 gesetzliche Krankenkassen, Anfang 2010 169 Kassen), doch forciert das Defizit im Gesundheitswesen diese Konzentration. Die gesetzlichen Krankenkassen wollen mit den Fusionen Einsparungen im Vertrieb und der Nutzung von Ressourcen erlangen. Doch scheint das befürchtete Defizit den Versicherten im nächsten Jahr weitere finanzielle Belastungen zu bescheren. Nur wenn die Konjunktur anspringt, und damit massiv neue (und voll-sozialversicherungspflichtige) Arbeitsplätze entstehen, kann das Defizit abgemildert werden, denn der größte Anteil zur Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung wird durch die Sozialabgabe finanziert. Darüber hinaus ist die Bundesregierung bemüht, auf der Kostenseite Einsparungen vorzunehmen (so das erst kürzlich beschlossene Gesetz zur Deckelung der Medikamentenkosten). Sollte aber die FDP, oder vielmehr Bundesgesundheitsminister Rösler, die Kopfpauschale einführen wollen, werden die Unterschiede zwischen der GKV und der PKV (Private Krankenversicherung) verwässert, vielleicht steckt auch Absicht dahinter. Entsprechende Interessenten einer Privaten Krankenversicherung sollten im Vorfeld ausloten, welche der Krankenversicherungen Vorteile aufweisen kann, oder worin die Nachteile bestehen (Beitragszahlungen, Alterrückstellung, Serviceangebote etc pp.). Dies hier zu erläutern ist müßig, da viele Faktoren berücksichtigt werden müssen, dies können Interessenten mit einem so genannten PKV Vergleich relativ einfach vornehmen. Sollten die Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenkassen weiter ansteigen, wird die Unterscheidung zwischen GKV und PKV verwässert. Wie gesagt, vielleicht steckt Absicht dahinter. fest steht nur, dass das Krankenkassensterben weiter voranschreiten wird, und dass Versicherte demnächst (eben z.B. Zusatzbeiträge) tiefer in die Tasche greifen müssen. Bleibt ihnen zur wünschen, bleiben sie gesund!

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