Russland: Putin lädt zum Tiger-Gipfel in Sankt Petersburg ein

Der Premierminister von Russland, Wladimir Putin, hat zum Tiger-Gipfel (International Tiger Conservation Forum) in Sankt Petersburg eingeladen, dieser Einladung sind Vertreter von dreizehn Staaten gefolgt. Putin selber hatte ein Tigerbaby zum 56. Geburtstag geschenkt bekommen, er ist so angetan, dass er nun die gefährdeten Katzen auf seine Agenda gesetzt hat. In der Tat sieht es um den Tiger nicht gut aus, es existieren weit mehr Tiger in der Gefangenschaft als in der Natur. 3000 Tiger werden in der freien Wildbahn vermutet, mit einer jährlichen Abnahmerate von 30 %. In den nächsten fünf Tagen werden sich die Teilnehmer aus den unterschiedlichen Staaten beratschlagen, wie man die Wildpopulation innerhalb der nächsten zwölf Jahren mindestens verdoppeln kann.

Insgesamt fünf Premierminister werden auf dem Tiger-Gipfel vertreten sein, unter anderem auch der chinesische Premierminister Wen Jiabao. Der Generaldirektor des WWF Jim Leape zeigte sich optimistisch und unterstrisch, dass zum ersten Mal Staatschefs sich treffen um den Erhalt einer einzelnen Spezies zu erörtern. Eine gemeinsame Erklärung der beteiligten Staaten bringt die Erkenntnis zum Ausdruck, dass Asiens bekanntestes Tier vom Aussterben bedroht ist. Um den Bestand zu erhalten und gar zu vergrößern, lauten die Vorschläge: Einrichtung von Tiger-Schutzgebieten, die Verfolgung der illegalen Jagd, das Unterbinden von Schmugglerrouten und eine Aufklärungskampagne für jene Bevölkerung, die in der Nähe oder im selben Lebensraum wie der Tiger lebt. Die benötigte Summe, um den Erhalt der Tigerpopulationen zu gewährleisten, liegt bei jährlich 80 Millionen Dollar, wie Wissenschaftler berechnet haben: verfügbar sind aktuell lediglich 50 Millionen Dollar pro Jahr.

Auch die Nachfrage nach Tigerprodukten, wie beispielsweise in der traditionellen chinesischen Medizin, soll bekämpft werden. Diese Anstrengung wird Jahre intensivster Aufklärungsarbeit benötigen. Auch die so genannten kommerziellen Tiger-Farmen stehen in der Kritik, allein in China leben mehr Tiger auf solchen Farmen (zwecks Herstellung von Tigerprodukten), als weltweit in der Freiheit. Der Filmstar Jackie Chan hat einer Kampagne zur Vermeidung von Tigerprodukten in China sein Gesicht geliehen.

Einige Tigerarten gelten inzwischen als ausgestorben, so wurde der Bali-Tiger letztmals 1930 gesichtet. Die größte Raubkatze der Welt, der Sibirische Tiger, ist stark dezimiert, an die 500 Tiere werden vermutet. Die kleinen Gruppen innerhalb der Population haben es noch schwerer, inzestiöse Züge könnten die Populationen vollends auslöschen. Sollten die bestehenden Populationen völlig in Ruhe gelassen werden, könnte die Tigerpopulation innerhalb von zehn Jahren sich verdoppeln, so die Forscher.

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