Private Krankenversicherung trotzt Wirtschaftskrise

Während die aktuelle Bundesregierung sich die Zähne an der Gesundheitsreform ausbeisst und keinen anderen Weg ausser der Mehrbelastung weiss, um die chronische Unterfinanzierung der gesetzlichen Krankenkasse (GKV) weiss, glänzt die Private Krankenversicherung mit Rekordzahlen trotz der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise. Nach der nahezu flächendeckende Einführung eines Zusatzbeitrages zur gesetzlichen Krankenversicherung und der damit verbundenen verstärkten Abwanderung gesetzlich Versicherter in die private Krankenversicherung, wurde nicht zuletzt die sogenannte Kopfpauschale zum Verhängnis für Jürgen Rüttgers CDU bei den Landtagswahlen in NWR. Damit dürften die Stimmen schnell verstummen, die eine gänzliche Abschaffung der PKV fordern und nach der Bürgerversicherung rufen.

Altersrückstellungen der PKV auf Rekordniveau

Die Altersrückstellungen sind ein Barometer für den wirtschaftlichen Zustand einer privaten Krankenversicherung. Dieser Zusatzbeitrag wird von jedem privat Versicherten eingezogen, um die steigenden Gesundheitskosten im Alter kompensieren zu können. Somit diesen Altersrückstellungen in der PKV der Stabilisierung der Beiträge auch im hohen Alter, ohne übermässige Beitragsanpassungen durchführen zu müssen. Laut dem PKV-Spitzenverband stiegen die Altersrückstellungen im Jahr 2010 auf einen Rekordwert von 144 Milliarden Euro. Für den Vorstand des PKV-Spitzenverband Reinhold Schulte ein untrügliches Zeichen dafür, dass die private Krankenversicherung deutlich besser dasteht als die gesetzliche Krankenkasse.

Wechsel in die Private Krankenversicherung

Angesichts dieser diametral auseinander laufenden Entwicklung verwundert es nicht, dass es zunehmend Versicherte aus der gesetzlichen in die private Krankenversicherung zieht. So war es auch die PKV, die nach den flächendeckenden Erhebung des Zusatzbeitrags vom Wechsel in die privaten Krankenkassen profitieren konnte. Doch nicht jedem ist ein solcher Wechsel möglich. Zwar können Selbständige sowie Freiberufler ohne weitere Auflagen einen Wechsel in die Private Krankenversicherung vornehmen, sozialversicherungspflichtige Angestellte und Arbeitnehmer jedoch sind im Rahmen der Gesetzgebung solange in der GKV pflichtversichert, bis eine Befreiung von eben dieser erfolgt. Die Voraussetzung hierfür ist ein überdurchschnittlich hohes Einkommen. So müssen sie ein Gehalt in drei aufeinanderfolgenden Jahren oberhalb der Jahresarbeitsentgeltgrenze von derzeit 49.950 Euro im Jahr nachweisen. Für Angestellte und Arbeitnehmer mit einem solch hohen Einkommen verspricht die private Krankenversicherung ausser den deutlich umfangreicheren Versicherungsleistungen zusätzliche Einsparmöglichkeiten im Beitrag.

Tarifvergleich und Beitragsrechner Private Krankenversicherung

Vor einem geplanten Wechsel in die private Krankenversicherung sollten sich Versicherte einen eingehenden Überblick über Preise und Leistungen der mehr als 50 Versicherungsgesellschaften verschaffen. Diese bieten nämlich zusammengenommen einige tausende teils stark unterschiedliche PKV-Tarife an. Da bleiben marktübliche Preisschwankungen im Rahmen des harten Wettbewerbs nicht aus. Obschon eine eingehende Beratung durch einen Fachmann nicht zu ersetzen ist, kann sich jeder Wechselwillige eines PKV Vergleich im Internet kostenlos und unverbindlich bedienen. Dies kann jedoch nur als erster Anhaltspunkt dienen und soll die Orientierung im Tarifdschungel erleichtern. Zusätzlich lassen sich individuell zusammengestellte Tarif-Bausteine mittels eines Private Krankenversicherung Rechner online berechnen.

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