Werder Bremen: Das Aus in der Champions League- na und?

Bei Werder fehlen momentan so viele Spieler, das man glatt eine Mannschaft daraus formen könnte, eine Mannschaft vollgespickt mit Leistungsträgern und damit eine, die sich in jedem Wettbewerb sehen lassen könnte: Pizarro, Borowskis, Naldo, Wesley, Almeida; darüber hinaus fehlen Vander, Trinky, Schindler und Boenisch. Deswegen wurde die Niederlage im gestrigen Champions League gegen Tottenham (3:0, Kaboul 6., Modric 45. und Crouch 79. Minute) auch von den Medien nicht als große Niederlage gewertet, ja zuweilen entsteht der Eindruck, einige Medien weiden sich am Niedergang der vermeintlichen Spitzenmannschaft, und die gestrige Niederlage ist ihnen enttäuschend niedrig ausgefallen. Doch auch wenn man die Krise herbeischreiben kann, Werder wird am Ende der Saison nicht absteigen.

Thomas Schaaf steht in der Kritik, dies ist quasi ein Naturgesetz im Fussballgeschäft. Es ist wesentlich einfacher, einen Trainer zu wechseln, als eine komplette Mannschaft auszutauschen. Auch Manager Allofs muss sich Fragen stellen lassen, der Weggang von Özil und der Versuch diese Lücke mit Hunt (der diese Saison in Teilen lustlos wirkt) und Marin zu füllen, ging nicht auf. Dazu kommt noch, dass Leistungsträger aus der Vorsaison verunsichert wirken, Mertesacker und Marin scheinen durch den Dauerbeschuss der Medien (und hier ist in erster Linie die „BILD“ zu nennen) sich beeinflussen zu lassen.

Die Abwehr von Werder Bremen war auch in den letzten Jahren nicht immer glänzend aufgestellt, doch das konnte die Offensivabteilung stets ausgleichen. Hat man in den vergangenen Spielzeiten einen 4:0 Rückstand noch mit einem 4:4 ausgleichen können, bleibt es diese Saison bei einer deutlichen Niederlage. Doch die Rückkehr von Naldo (ab Januar) und Co verspricht eine Stabilisierung der Mannschaft. Doch BILD und Co scheinen sich ganz auf Werder eingeschossen zu haben. Auch andere Mannschaften machen eine Krise in der Bundesliga durch, Bayern München und Schalke 04 haben sich diese Saison auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert, aber keine andere Mannschaft wird derart drangsaliert wie Werder. Vielleicht ist es Häme oder Sensationslust, eine Mannschaft mit bescheidenen Mitteln hat die letzten sieben Jahre recht deutlich gut abgeschnitten. Doch was gestern gut war, muss heute nicht zwangsläufig schlecht sein. Die Clubverantwortlichen tun gut dran, eine gewisse Ruhe in die Mannschaft zu bringen. Und wenn zur Winterpause nachgerüstet werden muss, Werder wird erstklassig bleiben, vielleicht auch mit einem Trainer Schaaf. Werder Bremen wird nächste Saison aller Vorraussicht nach nicht auf der europäischen Bühne spielen; als Werder-Fan gesprochen, na und?

1 Comment
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    Ulf 25. November 2010 at 18:44

    Das Werder aus ist schon eine Enttäuschung, vorallem wenn man bedenkt, dass sowohl die Bayern als auch Schalke zwar in der Bundesliga weiter unter ihren Möglichkeiten bleiben, dafür aber in der Champions-League umso stärker auftreten. Natürlich ist Werder derzeit stark geschwächt, vorallem in der Defensive scheint Mertesacker ohnen Partner Naldo nicht klarzukommen, aber eine Enttäuschung ist der sang – und klanglose Abgang in der CL schon.

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