Libanon: Proteste gegen Hizbollah-Najib Mikati neuer Premier?

In mehreren Ortschaften im Libanon fanden öffentliche Proteste gegen die Hizbollah statt, Grund hierfür ist Ernennung des Kandidaten der Hizbollah zum neuen Premierminister von Libanon. Der Kandidat der Hizbollah, Ex-Premierminister Najib Mikati, wurde von der parlamentarischen Mehrheit, die von der Hizbollah angeführt wird, als Kandidat ernannt und ist selber Sunnite, zugleich gilt er als Unterstützer Syriens. Mikati wurde 2005 zum Ministerpräsidenten Libanons ernannt, doch seine Herrschaft wurde durch die so genannte Zedern-Revolution beendet, und Syrien musste den Libanon verlassen. Die israelische Regierung nannte die Kandidatur Mikatis als Gefahr und „quasi-iranische Regierung“. Viele der Demonstranten vermuten einen Coup der Hizbollah, hatte sie doch die Regierung von Hariri zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt gestürzt.

Mehrere Zufahrtsstraßen nach Syrien wurden von den Demonstranten durch Blockaden gesperrt, örtlich wurde auch Feuer gelegt. Der Austritt der Hizbollah aus dem „Kabinett der Einheit“ am 12. Januar hat als Ursache die Weigerung Hariris, sich öffentlich vom UN-Tribunal zur Ermordung seines Vaters Rafik Hariri zu distanzieren. Die Hizbollah vermutet eine Kampagne gegen ihre Organisation, im Vorfeld des Tribunals wiesen mehrere Untersuchungsberichte auf eine (Mit-)Täterschaft der schiitischen Organisation hin.

Die meisten der Demonstrationen brachen in Regionen mit sunnitischer Mehrheit aus, im Vielkonfessionen-Staat herrscht bislang ein fragiles Gleichgewicht zwischen Christen (Katholiken, Orthodoxe etc), Muslime (Sunniten, Schiiten) und Drusen. Insbesondere in Tripoli sind viele Menschen auf die Straße um gegen die Hizbollah zu protestieren. Den Ausschlag zur Ernennung von Mikati gab der Anführer der Drusen Walid Jumblatt, der sich gegen Hariri und für Mikati entschied.

2 Comments
  1. Reply
    Doris Scheidegger 25. Januar 2011 at 10:44

    Aber Hallo, auch die Drusen sind Muslime.
    Zudem sind genau die Hälfte der Abgeordeten Christen. Wer also protestiert ist ein Teil der Sunniten. Uebrigens, Mikati kommt aus Tripolis. Viel Geschrei um Nichts? Schüren Sie nicht das Feuer mit Ihren Ungenauigkeiten. kriegsversehrt von 2006

  2. Reply
    martin schmidt 2. Februar 2011 at 12:22

    Lieber Autor
    sie haben vergessen zu erwähnen,dass der UN Untersuchungsrichter,detlev mehlis zurücktreten musste,weil er falsche Zeugen zu den Ermittlungen hinzugezogen hat, die Fälschlicherweise Syrien für den Mord an hariri bezichtigt haben.Beweismittel wurden ausser acht gelassen und gefälscht.dass die hizbollah angeblich für den Mord verantwortlich ist hat das Magazin „der Spiegel“ ohne jegliche Beweise, in die welt gesetzt.
    ich schätze,dass wissen sie alles nicht.

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