Indonesien: Tsunami und Vulkan Merapi-insgesamt über 140 Tote

In Indonesien haben zwei Naturkatastrophen den Tod von über 300 Menschen verursacht, beim Ausbruch des Vulkans Merapi werden bislang 25 Todesopfer gezählt, der Tsunami an den Mentawai Inseln hat über 100 Todesopfer gefordert, über 500 Menschen werden vermisst. Der Zugang zur Tsunami-Region gestaltet sich derweil als schwierig, die bei Surfern beliebten Mentawai-Inseln liegen vor der Hauptinsel Indonesiens Sumatra. Das Erdbeben, welches den Tsunami am gestrigen Tag verursacht hatte, wies eine Stärke von 7,7 auf der Richterskala aus. Das Tsunami-Frühwarnsystem, welches nach dem verheerenden Tsunami von 2004 installiert wurde, versagte offenbar. Das Erdbeben hätte eine Flutwelle von drei Meter Höhe ausgelöst, so Beobachter. Der Vulkan Merapi (eigentlich Gunung Merapi 2914 Meter) liegt auf der Insel Java und gilt als einer der gefährlichsten Vulkane auf der Welt.

Die Gegend um den Merapi ist dicht besiedelt, der Vulkan ist Teil des so genannten Pazifischen Feuerrings. Der Vulkan weist alle zwei bis drei Jahre relativ kleine Eruptionen aus, alle zehn Jahre hingegen wird ein größerer Ausbruch registriert. Die letzte große Katastrophe ereignete sich am Merapi 1930, damals töteten Lavaströme über 1400 Menschen. Noch 1994 starben über 44 Menschen, da der Vulkan 1992 für insgesamt zehn Jahre ausbrach. Der letzte Ausbruch des Merapi fand 2006 statt. Seit September verzeichnen Geologen zunehmende Aktivitäten, seit dem 25. Oktober gilt die höchste Warnstufe. Das Gefährlichste am Merapi sind heiße Gaswolken, die die Menschen vor Ort überraschend töten, der aktuelle Ausbruch hat bislang 25 Menschenleben gefordert.

Der Tsunami an den Metawai-Inseln hat bislang über 100 Todesopfer zur Folge, über 500 Menschen gelten als vermisst. Die Rettungsarbeiten gestalten sich als schwierig, schlechtes Wetter und Nachbeben erschweren diese, weiterhin erschwert ein hoher Seegang eine Rettung über den Hafen Padang (Sumatra). Gestern musste ein Schiff schon umkehren Der Präsident Indonesiens, Susilo Bambang Yudhoyono, wird von einem Regionaltreffen in Vietnam in die Katastrophengebiete reisen, um sich ein eigenes Bild über die Lage zu machen. Wettervorhersagen sagen voraus, dass die schlechten Wetterkonditionen die nächsten Tage anhalten werden.

Insgesamt wurden auf den Metawai-Inseln über 4000 Häuser zerstört, viele Menschen sind in höhere Regionen geflohen. Die Versorgung der Menschen mit dem Notwendigsten wird angestoßen, das Rote Kreuz wird alsbald 1000 Zelte verschicken. Besonders schlimm hat es die südliche Pagai-Küste getroffen, hier ist die 3-Meter-Welle bis zu 600 Meter tief ins Land geschwappt.

Die Inselwelt Indonesiens liegt in einer der seismisch aktivsten Regionen der Welt, Erdbeben und Vulkanausbrüche gehören zur Geschichte dieser Region. Die australische Platte drückt hier gegen die Eurasische, 128 aktive Vulkane, von denen 65 als besonders gefährlich eingestuft werden, sind die natürliche Folge.

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    Lisa Huning 2. November 2010 at 17:36

    Guter Text!!

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