Erdbeben Japan: Explosion in AKW Fukushima

Das verheerende Erdbeben in Japan hat massive Zerstörungen angerichtet, die japanische Regierung befürchtet die Opferzahl von 1400 Toten. Noch dramatischer sind die Vorgänge im AKW Fukushima, nach einer massiven Explosion ist am ältesten Atomkraftwerk Japans das Dach eingestürzt. Der Leiter des Kabinettssekreteriats, Yukio Edano, hat derweil den Austritt von Radioaktivität aus dem Block I des AKW Fukushima bestätigt. Der japanische Fernsehsender NHK berichtet davon, dass die Evakuierungszone um das AKW Fukushima auf 20 Kilometer Radius erweitert wurde.

Der Sender NHK berichtet, dass um das AKW Fukushima ein radioaktiver Wert von 1,015 Mikrosievert pro Sekunde gemessen wird; normal sind Werte von 0,2 Microsievert pro Sekunde (z.B. bei einmaliger Röntgenaufnahme). Als empfohlener Grenzwert wird für Menschen 1 Microsievert pro Jahr angegeben. Um den steigenden Druck im Reaktor selber zu entschärfen, haben die Behörden einen Luftablass bewirkt, welcher schwach radioaktive Werte in die Umgebung abgibt. So wurde schon radioaktives Cäsium in der Umgebung von Fukushima festgestellt. Doch trotz der Explosion behaupten die verantwortlichen Politiker, der Reaktorkern sei unbeschädigt; Analogien zum Unfall von Tschernobyl 1986 drängen sich unfreiwillig auf, da auch die sowjetischen Behörden tagelang die wirklichen Ausmaße der Katastrophe verschwiegen haben.

Im Reaktorkern von Fukushima befindet sich spaltbares Uranium, das verwendete Uran-Isotop 235 weist eine Halbwertszeit von 700 Millionen Jahren auf. Der Austritt von Cäsium-Isotop 137 ist ein Hinweis für eine unkontrollierte Kernschmelze im Reaktor, beim Unfall in Tschernobyl wurden große Mengen des Nebenproduktes einer Kernspaltung ausgestoßen. Erschwerend kommt hinzu, dass der Reaktorkern durch den Ausfall nicht mehr adäquat gekühlt wird, der Kern droht zu überhitzen. Was die wenigsten wissen, für Kernspaltungsprozesse gibt es keinen ON/OFF-Schalter, einmal in Gang gesetzt lässt sich eine Kernspaltung nur indirekt durch „bremsende“ Neutronenstäbe kontrollieren, erreicht aber die Kernspaltung eine kritische Masse lässt sich der Vorgang nicht mehr stoppen.

Der Brand im AKW Onagawa ist inzwischen gelöscht, die Behörden verkünden, dass hier keine Radioaktivität ausgetreten sei. Derweil hat das Auswärtige Amt eine Teilreisewarnung für Japan ausgesprochen, Menschen die nicht unbedingt in Japan bleiben müssen sollten das Land verlassen. Für deutsche Staatsbürger in Japan hat das Auswärtige Amt die Telefonnummer der Botschaft in Tokyo (+81 3 5791 7700) ausgegeben, Angehörige in Deutschland können sich an die Telefonnummer des Krisenstabes der Bundesregierung (+49 30 5000 3000) wenden.

 

 

2 Comments
  1. Reply
    tom 12. März 2011 at 22:20

    Zur Zeit sieht es so aus als würde immer mehr Radioaktivität frei: wie sich die brenzliche Lage weiter entwickeln wird ist bisher nicht abzusehen:
    Experten sehen Gefahren der weiter steigenden Lebensmittelpreise – vor allem bei Fisch:
    Wahrscheinlich werden auch die Hilfskräfte aus Europa bald entsandt werden um den Menschen in Japan zu helfen.

  2. Reply
    knap 18. März 2011 at 01:01

    Warum sind die Menschen aus Japan nicht nach Europa, Amerika und z.B Neu Seenland evakuliert? Warum guck die ganze Welt sich die
    Tragödie an ohne schnelstens zu reagieren.
    Auch 40 Milionen Menschen müssen ein Platz finden!! Die Welt und unsere Erde ist doch groß genug. Wie lange soll man noch die Nachrichten gucken und zusehen wie andere langsam aber sicher auf den tot warten?
    Jeden Tag kann mam WENIGSTENS 10.000Menschen evakulieren
    und nicht weiter diskutieren oder?
    WAS SPRICHT DAGEGEN ?????

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