Autismus: Spezielles Protein im Gehirn als Ursache?

Wissenschaftler der Duke University in North Carolina (USA, unter Leitung von Dr Guoping Feng,) haben eine Studie über Autismus geführt, dabei stießen die Forscher auf ein spezielles Protein, das sogenannte Shank3 Protein welches im Gehirn Autismus auslösen soll. Autismus wird als tiefgreifende Entwicklungsstörung aufgefasst, betroffene Personen erscheinen meist schüchtern, führen Wiederholungen aus und leben in einer „eigenen“ Welt. Dabei variiert das Erscheinungsbild (Kanner-Syndrom, Asperger Syndrom, Inselbegabung und so genannte Savants etc), zuweilen sprechen manche Wissenschaftler von einer Informationsverarbeitungsstörung mit einem breiten Spektrum von Ausprägungsformen. Die Wissenschaftler der Duke-University haben schon 2000 eine Verbindung von Autismus und Genetik hergestellt.

Die aktuelle Studie wurde an Mäusen durchgeführt, die zuvor autistisch gemacht wurden. Zugleich wurde der Zusammenhang mit dem Protein Shank3 beobachtet, die so genannten Shank-Proteine spielen eine wichtige Rolle beim fötalen Wachstum des Gehirnes. Die genauen Zusammenhänge zwischen Genetik und Autismus ist bislang ungeklärt, da hunderte Gene bei der Entstehung des Gehirnes mitwirken. Um einen Teilaspekt eben zu erleuchten, wurde in dieser Studie das Protein Shank3 isoliert beobachtet.

So befindet sich das Protein Shank3 auch in den Synapsen, der Spalte zwischen zwei neuronalen Zellen. Bei den besagten Mäusen wurde das Protein gentechnisch verändert, die Mäuse haben danach atypische Verhalten aufgezeigt und haben weniger miteinander kommunizieren wollen. Auch andere Verhaltensweisen, wie das ständige Wiederholen von bestimmten Bewegungsmustern, wurden festgestellt.

Bei der Sezierung wurden Schäden am Striatum und an der Großhirnrinde festgestellt. Forscher vermuten ein Zusammenspiel zwischen Striatum und Hirnrinde für die Ausprägung des sozialen Verhaltens. Studienleiter Feng sagte, dass die Studie den Zusammenhang zwischen Shank3 und neuronaler Dysfunktion aufgezeigt hätte. Mit den neuen Erkenntnissen könne man eine zielgerichtete Suche nach Medikamenten beginnen. Dennoch vermuten viele Forscher, dass nur wenige Autisten eine mutierte Form des Shank3 aufweisen. Das menschliche Gehirn scheint viel zu komplex zu sein, als das Autismus auf eine einzige Quelle zurück zu führen ist

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