SPD: Rente mit 67 verknüpft an bessere Arbeitschancen für Ältere

Sigmar Gabriel, Parteichef der SPD, hat in einem Interview mit der ARD eine Überprüfung der Rente mit 67 Jahren gefordert. Er verknüpft das Renteneintrittsalter von 67 Jahren mit besseren Arbeitschancen für ältere Arbeitnehmer. Im Jahre 2007 hatte die damalige Große Koalition von CDU und SPD das Renteneintrittsalter von 65 auf 67 angehoben, die Regelung soll schrittweise bis 2029 umgesetzt werden. Schon damals waren große Teile der SPD-Basis unzufrieden mit der Altersanhebung, nun bekommt Gabriel Rückendeckung auch von der Basis. Generell will der SPD-Chef an einem höheren Renteneintrittsalter festhalten, doch so lange nicht genügend ältere Arbeitnehmer Aussichten auf eine Arbeit nach 60 hätten, sei die Rentenaltersanhebung nichts weiter als eine eigentliche Rentenkürzung.

Gabriel verweist auf den Umstand, dass ältere Menschen auf dem deutschen Arbeitsmarkt keine wirklichen Chancen haben. Demnach seien lediglich 23 % der Männer und 14 % der Frauen, die das Alter von 60 erreicht haben, noch im Berufsleben. Daher fordert er arbeitsmarktpolitische Maßnahmen, um diesen Anteil der arbeitenden älteren Menschen deutlich anzuheben. Solange dieser gering bleibe, sei die Anhebung des Renteneintrittsalter in Wirklichkeit eine Rentenkürzung. Weiterhin sollten flexible Übergangsmöglichkeiten für Kranke implementiert werden, so Gabriel.

SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier, der als Vize-Kanzler zum damaligen Zeitpunkt das Renteneintrittsalter mit erhöht hatte, verteidigt die Anhebung. Steinmeier führte aus, dass in den 50er-Jahren die Menschen im Durchschnitt lediglich acht Jahre Rente bezogen, inzwischen würden die Menschen im Durchschnitt 18 Jahre Rente beziehen. Der so genannte demographische Wandel lasse keine Alternative zu. Doch andere Akteure aus der SPD sehen das ein wenig anders, so auch der Vorsitzende der saarländischen SPD Heiko Maas. Auf dem Parteitag der SPD wird das Thema rund um die Rente nochmals Gegenstandpunkt der parteiinternen Diskussion werden.

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