Deutschland WM-Dritter: ein Fazit

Deutschland hat im so genannten kleinen Finale gegen Uruguay mit 3:2 gewonnen, damit ist das deutsche Nationalteam WM-Dritter. Die Partie gestern verlief spannend, beide Teams gaben alles, um das Turnier versöhnlich beenden zu können. Thomas Müller traf erneut für die DFB-Auswahl und hat insgesamt 5 Tore auf diesem Turnier geschossen. Beinahe hätte das Spiel in die Verlängerung gehen müssen, Forlan traf per Freistoß lediglich die Latte. Die Tore für Deutschland erzielten Müller (19. Minute), Macell Jansen (56. Minute) und Khedira (82. Minute). Für Uruguay trafen Cavani (28. Minute) und Forlan (51. Minute).

Um ehrlich zu bleiben, alle (oder fast alle) Menschen haben in Deutschland schon mit dem Sieg der WM gerechnet, umso größer war die Enttäuschung bei der Niederlage gegen Spanien im Halbfinale (0:1). Daher brauchte es einen ganzen Tag, um so was wie Begeisterung in Deutschland für das kleine Finale zu entwickeln. Nach dem ersten Spiel gegen Australien (4:0) war die Euphorie schon groß, die junge Mannschaft fand nicht nur in Deutschland großen Anklang. Gleich beim zweiten Spiel gab es einen deutlichen Dämpfer, nach der Niederlage gegen Serbien (0:1) wurden schon erste Zweifel laut, obschon die DFB-Auswahl immer noch gut spielte. Mit dem Spiel gegen Ghana (1:0) zog die deutsche Nationalmannschaft auf dem letzten Drücker ins Achtelfinale, immerhin als Gruppensieger.

Dann kam der Gegner des Achtelfinales, England (4:1). Die englische Mannschaft wurde regelrecht demontiert, und gleichzeitig wurde das Tor von Wembley gerächt. Hier zeigte die deutsche Nationalelf ein Kombinationsfußball höchster Güte, der historisch hohe Sieg gegen England katapultierte die deutsche Mannschaft in die Favoritenrolle. Nach dem Sieg gegen Argentinien (4:0), wieder ein historischer Sieg, schien es so, als ob keine Mannschaft der Deutschen das Wasser reichen könnte. Erst im Halbfinale trafen die Deutschen auf eine bessere Mannschaft, Spanien. Dabei wirkten die deutschen Spieler verunsichert und wenig kämpferisch, während die Spanier den Ball (und damit die deutschen Spieler) laufen ließen.

Und das Fazit? Allenthalben hört man, die Mannschaft ist jung, da steckt viel Potential. Und in der Tat, die deutschen Schlüsselspieler sind jung, lediglich Klose fiel ein wenig aus dem Raster. Ein Müller, ein Khedira, ein Neuer, ein Özil, das sind voraussichtlich die Stammspieler der kommenden Turniere. Bundestrainer Löw schien alles richtig gemacht zu haben, drei offensive und brandgefährliche Mittelfeldspieler mit einer echten Spitze. In den sieben Spielen hat Deutschland 16 Tore geschossen, ein Hinweis für die stürmerischen Qualitäten. Die Abwehr wackelte doch zuweilen, bezeichnend, dass neben Lahm Arne Friedrich die beste Defensivarbeit leistete, Mertesacker schien nicht immer voll da gewesen zu sein. Schweinsteiger hat auf diesem Turnier seinen Kampfgeist gezeigt und macht eine beeindruckende Leistungsentwicklung durch. Podolski hat intensiv mit nach Hinten gearbeitet, nach Vorne war er trotz seiner zwei Tore nicht wirklich gut. Daher ist es verwunderlich, dass alle Poldi loben. Ein Topspieler darf nicht nur auf einer WM gut spielen (und wie gesagt, Poldi war nicht wirklich gut, zu eigensinnig), sondern muss im Verein über Jahre konstante Leistungen zeigen. Podolski hat sich in Bayern nicht durchsetzen können, noch spielte er eine gute Saison bei Köln. Das Gegenteil hiervon ist Thomas Müller, der hat sich im millionenschweren Kader von Bayern durchsetzen können und liefert beste Leistungen auf der WM. Bayern täte gut daran, ihn langfristig zu binden. Angenehm aufgefallen ist auch Neuer, er war eine gute Wahl von Löw. Apropos Löw, man wird wohl annehmen können, dass Löw den Posten als Bundestrainer nach der WM fortführen wird, alles andere wäre eine Überraschung. Also steckt großes Potential im team, die wichtigen Spieler sind jung und noch nicht eingespielt. Wir warten gespannt auf die Fußball EM 2012 in Ukraine/Polen.

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