US-Kirche plant öffentliche Verbrennung des Koran- Afghanistan Kommandeur Petraeus warnt vor Anti-US Ausschreitungen

Pastor Terry Jones aus der Kirche Dove World Outreach Center, eine unabhängige freie Kirche aus Florida/USA, hatte angekündigt, öffentlich Kopien des Koran im Zuge der diesjährigen Gedenkfeier zum 11. September verbrennen zu wollen. Darauf hat der Kommandeur der ISAF und der US-Truppen in Afghanistan, warnt eindringlich vor den Folgen der provokanten Verbrennung, anti-US Ausschreitungen könnten nicht nur in Afghanistan, sondern weltweit die Sicherheit der US-Truppen gefährden. In Afghanistan und Indonesien formierten sich die ersten Demonstrationen gegen die geplante Aktion der konfessionsfreien Kirche. Die US-Botschaft in Kabul hat die Pläne der Kirche massivst verurteilt, „genau diese Art der Aktion benutzt die Taliban und kann dadurch signifikante Probleme hervorrufen“, so Petraeus.

Die Verbrennung des heiligen Buches des Islam ist eine reine Provokation, Pastor Jones weiß um die Wichtigkeit des Buches bei Muslimen. So stellt selbst das Verändern eines einzigen Buchstabes ein Affront dar, das öffentliche Verbrennen kommt einer Kriegserklärung nahe. Das weiß Jones, der 1986 die Kirche Dove World Outreach Center in Florida gegründet hat. Die Kirche hat in den USA einen gewissen Bekanntheitsgrad, ihre Hetzkampagnen gegen Homosexuelle und vor allem gegen die Religion des Islam hat landesweite Aufmerksamkeit erregt. In der Debatte um die Errichtung einer Moschee am Ground Zero hat Jones ein Buch mit dem Titel Islam is of the Devil publiziert, eine polemische Denunziation des Islams. Im Juni 2010 hat die Kirche die Bücherverbrennung, die bewusst an die Bücherverbrennung der Nazi-Zeit in Deutschland erinnert, angekündigt, wiewohl die Stadt Gainsville (Florida) keine Erlaubnis zur öffentlichen Bücherverbrennung erteilt hat, doch Jones will unbeirrt an der Aktion festhalten. Der Bürgermeister von Gainsville, Craig Lowe (ein öffentlich bekennender Homosexueller), hat in der Vergangenheit mehrere Aktionen gegen seine eigene Person erdulden müssen.

Viele Organisationen kritisieren die geplante Koran-Verbrennung, so auch die Anti-Defamation League aus den USA (eine jüdische NGO), die renommierte Al-Azhar Universität aus Kairo, evangelische Kirchen aus den USA und andere Menschenrechtsgruppierungen. Doch die 50 köpfige Kirche will trotz Protesten die Koran-Verbrennung am 11. September durchführen. Die US-Truppen befürchten nicht zu Unrecht gewalttätige Ausschreitungen gegen die Armee, 2008 kam es zu gewalttätigen Protesten mit Todesfällen in Afghanistan, als bekannt wurde, dass US-Soldaten einen Koran mit Gewehrkugeln durchsiebt haben. 2005 gab es ähnlich gewaltsame Proteste, als die Tatsache in die Öffentlichkeit drang, dass US-Soldaten in Guantanamo einen Koran die Toilette runter gespült hatten. Eine Entspannung der Beziehungen zwischen den USA und islamisch geprägten Ländern wird durch solche Aktionen eben nicht gefördert, der Konflikt wird weiter angeheizt, mit der Konsequenz von zählbaren Todesopfern.

1 Comment
  1. Reply
    noname 7. September 2010 at 14:52

    lasst doch die menschen die freihaeit, die religion zu wählen die sie wollen, es verbrennt ja auch keiner die bibiel. lass doch die leute glauben an das was die wollen, kann mir doch egal sein welche glaubensrichting er hat, solange ich meine habe

Hinterlasse einen Kommentar