Irak: Massengrab aus der Ära Saddam Hussein aufgefunden

Im Irak haben örtliche Behörden ein Massengrab aus der Regierungszeit von Saddam Hussein (1979 bis 2003) aufgefunden, im besagten Massengrab sollen die Leichen von über 800 Menschen liegen. Diese Menschen seien per Kopfschuss hingerichtet, dabei stieß man auch auf Leichen von Kindern und Frauen, sagte der irakische Minister für Menschenrechte Mohammed Sudani. Das Massengrab wurde in der Provinz Anbar aufgefunden, es soll aus der zeit des Irakisch-Iranischen Krieges (1980 bis 1988) stammen.

Mehrere Schätzungen gehen davon aus, dass im Regime Saddam Hussein 300.000 Menschen getötet wurden. So wurde schon 2003 ein Massengrab 60 Kilometer im Süden von Bagdad, in der Ortschaft Mahaweel, aufgefunden, hier lagen die Überreste von 3000 Körpern. Saddam Hussein reagierte stets mit übertrieben Aktionen gegen vermeintliche Feinde. So hat die irakische Armee im Jahre 1983 8000 Kurden aus dem Barzani-Stamm in der Wüste getötet, 1988 folgte die so genannte Anfal-Kampagne. Im Zuge dieser „Kampagne“ sollen laut Schätzungen bis zu 180000 Menschen (Kurden und Schiiten) getötet worden sein. Zwischen 1986 und 1988 setzte die irakische Armee GIftgas (Sarin, VX) gegen Kurden ein, traurige Berühmtheit erlangte die Ortschaft Halabdscha, bis zu 5000 Menschen erlitten hier einen qualvollen Tod. Nach dem Ende des Ersten Golfkrieges (1991) verschwanden wieder tausende Schiiten,Kurden und Oppositionelle von der Bildfläche.

Nach Auswertung von Satellitenbildern will man 18 Plätze lokalisiert haben, wo man weitere Massengräber vermutet. Weitere 200 potentielle Massengräber will die irakische Regierung ausgemacht haben. Die Exhumierung wird weiter fortgeführt.

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