FAO: Preise für Nahrungsmittel erstmals seit acht Monaten gefallen

Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UN, FAO (Food and Agricultural Organization) verkündet in einer Pressemeldung erstmals seit acht Monaten eine leicht fallende Tendenz für Lebensmittelpreise auf dem Weltmarkt. Die Preise vom März 2011 liegen dennoch um 37 % über den des Vorjahres. Die gestiegenen Lebensmittelpreise haben für die Ärmsten der Armen dramatische Folgen, einige Experten sehen gar die hohen Lebensmittelpreise als Auslöser für die Revolten in den Maghreb-Staaten. Obschon die Preise im Durchschnitt um 2,9 % im Vergleich zu Februar 2011 gefallen sind, befinden sich diese immer noch auf einem hohen Niveau. Hauptgrund für den leichten Fall der Lebensmittelpreise sind günstigere Preise für Erdöl (u.a. als Folge der Erdbeben-Katastrophe in Japan und den Revolten in den arabischen Staaten) und für Zucker.

David Hallam, seines Zeichens Direktor der Handels- und Marktabteilung der FAO, warnte indes vor einer voreiligen Einschätzung des Preisverfalls als Trendwende. Die Entwicklung des Ölpreises bleibe ungewiss, auch die Fördermenge in Staaten, in denen bewaffnete Konflikte anhalten, könnte sich nach seiner Einschätzung drastisch ändern.

In der Tat gilt es bei der künftigen Entwicklung der Lebensmittelpreise einige Faktoren zu berücksichtigen. So gilt die Präfektur Miyagi als Kornkammer Japans, wird hier aufgrund der atomaren Katastrophe der Anbau von Reis unmöglich (und das mindestens auf Jahrzehnte), muss Japan in großen Mengen Reis importieren; dies wirkt sich unmittelbar auf den Kaufpreis aus. Auch das so genannte E10 Benzin in Deutschland wirkt angesichts einer Milliarde hungernder Menschen wenig erfreulich.

Die Preise für Milch und Fleischprodukte ist auch im März 2011 weiter angestiegen. Die Preise für Getreide sind im Schnitt um 2,6 % zu den Februarpreisen gefallen, dennoch liegt der Getreidepreis bei 60 % über dem Vorjahreswert. Die Preise für Öle und Fette sind laut FAO um 7 % (zum Februar) gefallen, Zucker ist sogar 10 % günstiger. Genauere Einblicke der Lebensmittelpreise bietet der Nahrungsmittelpreis-Index der FAO.

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