US-Justizminister Holder: USA bezahlen keinen Cent für Ölkatastrophe im Golf von Mexiko

Der Justizminister der USA, Eric Holder, hat angegeben, dass die USA für die Beseitigung der Schäden der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko keinen Cent bezahlen würden, vielmehr soll der Ölkonzern BP für sämtliche Kosten aufkommen. Die Aktie von BP erreicht unterdessen einen Tiefstwert von 14 Jahren. Derweil tritt immer noch Öl aus der Erde in den Golf von Mexiko aus. BP hatte versucht, mittels eines Verfahrens (Lower Marine Riser Package) eine Haube auf die abgesägte Bohrstange zu drapieren, um das Öl abzupumpen. Anfangs hieß es, dass nur ein Drittel des Öls abgefangen werde, nun hat US-Präsident Obama BP eine Frist von drei Tagen erteilt, um Pläne zur absoluten Abdichtung des Bohrloches vorzulegen.

BP gibt an, dass täglich 3400 Tonnen ins Meer fließen, eine Expertenkommission der US-Regierung vermutet hingegen die Menge von 16.000 Tonnen. In Louisiana sind die ersten Menschen an der Ölpest erkrankt, acht Menschen wurden ins Krankenhaus eingeliefert, sie klagten über Hautreizungen und Atemwegsprobleme. Einige Wissenschaftler befürchten, dass das Öl in den Golfstrom geraten könnte und damit nach Europa gebracht wird. Fest steht, dass das Öl aufgrund der Verwendung von Bindemittel inzwischen in tiefere Wasserschichten (bis zu 1000 Meter tief) eingedrungen ist, somit wird eine Bereinigung wesentlich schwerer. Darüber hinaus könnten Hurrikanes das Öl tiefer ins Land tragen.

Nach der Ankündigung des Justizministers, ist der Wert der BP Aktie stark eingefallen. Sollte BP wirklich für alle Schäden aufkommen müssen, kann es das Ende des britischen Ölkonzerns bedeuten, so der Finanzexperte Dr. Simmons. Die Tragödie, die sich für Flora und Fauna ergibt, ist wesentlich dramatischer. Darüberhinaus wird diese Katastrophe viele Jahre Nachwirkungen auslösen.

1 Comment
  1. Reply
    ebook leser 11. Juni 2010 at 20:16

    Eine Naturkatastrophe unbeschreiblichen Ausmaßes: Im Golf von Mexiko strömt offenbar pro Stunde mehr Öl aus dem Bohrloch als anfänglich für einen gesamten Tag angenommen wurde. Damit wird alle fünf Tage so viel ausgestoßen wie insgesamt nach der Havarie der „Exxon Valdez“. Ich frage mich, warum die Politik noch nicht gehandelt hat und die bestehenden Förderanlagen erstmal stilllegt. Lernen die Politiker, denn nichts daraus.

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