Google Doodle zum 95. Geburtstag von Edith Piaf- Kleiner Spatz unsterblich

La Môme Piaf, kleiner Spatz, diesen Namen bekam Edith Piaf von ihrem ersten Arbeitgeber verpasst, Louis Leplée, einem Kabarett-Besitzer. Anlässlich zum 95. Geburtstag von Edith Piaf präsentiert Google auf der Startseite ein Doodle, welches die Chanson-Sängerin schemenhaft auf der Bühne darstellt. Piaf ist nicht nur in Frankreich äußerst beliebt, sondern ihre Popularität ist weltweit zu beobachten, auch 37 Jahre nach ihrem Tod. Dabei war Piaf stets eine Lebefrau und für kein Skandal zu schade, zumal sie als Frau in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein Leichtes hatte, handfeste Skandale für die Presse zu produzieren. Doch die kleine Frau, die gerade mal 1,47 Meter maß, musste auch vielen Widrigkeiten und Schicksalsschlägen trotzen.

Edith Piaf (eigentlich Édith Giovanna Gassion) wurde am 19. Dezember 1915 in Paris geboren, ihr Vater war Zirkusakrobat, ihre Mutter verließ die Familie in frühen Jahren. Im Alter von sieben Jahren erblindete Piaf an einer Entzündung, eine Wallfahrt zum Grab von Thérèse von Lisieux (einer Nonne die 1925 heiliggesprochen wurde) habe die Erblindung rückgängig gemacht, glaubte zu mindestens auch Piaf, die zeitlebens gläubig blieb. Im Alter von 14 Jahren begleitete sie ihren Vater und trat als Straßensängerin auf. Im Alter von 17 Jahren gebar sie ihr einziges Kind, Marcelle Piaf, welches zwei Jahre später an einer Hirnhautentzündung starb.

1935, im Alter von 20 Jahren, wurde sie vom besagten Leplée entdeckt, in der folgenden Zeit konnte sie endlich ihre Welt, die Bühne, betreten und singen. Doch 1936 wurde ihr Mentor ermordet und Piaf kurzzeitig verdächtigt, am Mord beteiligt gewesen zu sein. Obschon sie kurz darauf frei gesprochen wurde, floh der Spatz in die Provinz, vielleicht auch, weil die Presse keine Ruhe gab und sie in Verbindung zum Mord setzte.

Während der Besatzungszeit trat Piaf für Angehörige der Wehrmacht auf, weswegen man ihr klammheimlich Verrat vorwarf. Doch Piaf wurde subversiv tätig, nach eigenen Aussagen arbeitete sie für den französischen Widerstand (La Resistance), sie beschaffte Arbeitserlaubnisse für inhaftierte französische Soldaten und bewahrte diese vor der Zwangsarbeit.

Nach dem Krieg begann die internationale Karriere für Piaf, sie tourte kurz nach Kriegsende durch Europa und die USA. Doch 1949 musste der Spatz erneut einen Schicksalsschlag hinnehmen, der Boxer Marcel Cerdan, den sie liebte, verstarb bei einem Flugzeugabsturz. 1951 erlitt Piaf einen Unfall mit gebrochenen Armen und Rippen, in der Folge wurde sie von Schmerzmitteln abhängig, zudem war Piaf eine starke Trinkerin. 1952 heiratete sie Jacques Pills, die Ehe wurde nach vier Jahren geschieden.

Im Alter von 47 Jahren erkrankte Piaf an Krebs, dennoch ließ sie sich von Bühnenauftritten nicht abhalten. Nach mehreren Affären, auch mit deutlich jüngeren Männern, heiratete sie Théo Sarapo, ebenfalls ein Chanson-Sänger. Die Umstände ihres Todes sind makaber, vermutlich starb Piaf am 10. Oktober 1963 in Südfrankreich. Ihr Ehemann und Freunde brachten den Leichnam nach Paris, wo sich ein Arzt finden ließ, der das Datum des Todes auf den Folgetag veränderte, offizieller Sterbeort ist demnach Paris. Sie wurde auf dem berühmten Friedhof Père Lachaise beigesetzt, zu ihrer Beisetzung fanden sich 40.000 Menschen ein.

Zu den berühmtesten Liedern von Edith Piaf gehören „La vie en rose“, „Padam…Padam“, „La Foule“ und „Non, je ne regrette rien“. Sie half auch anderen Künstlern (wie Charles Aznavour, Yves Montand und Jaque Pills), sich zu etablieren.

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