Proteste der Rothemden in Bangkok: Anführer geben auf, dennoch weitere Ausschreitungen

Die thailändische Armee hat angefangen, die Barrikaden der Rothemden, die sich seit Wochen im Finanzviertel verschanzt haben, zu stürmen. Unterdessen haben die Anführer der Rothemden aufgegeben, doch einige Anhänger der Rothemden sind nicht gewillt, dem Beispiel ihrer Vertreter zu folgen. Daher gibt es aktuell immer noch Ausschreitungen. Einige Gebäude sind in Brand gesetzt, so auch die Börse in Bangkok und eine TV-Station. Im Zuge der jüngsten gewalttätigen Ausschreitungen wurden bislang fünf weitere Menschen getötet.

Die thailändische Regierung hat eine nächtliche Ausgangssperre über Bangkok verhängt, thailändische Medien dürfen nur eine zensierte Berichterstattung betreiben. Inzwischen betonen die Vertreter der Rothemden, die sich ergeben haben, keine weiteren Todesfälle provozieren zu wollen. Daher rufen sie die verbleibenden Rothemden auf, ihrem Beispiel zu folgen und die Ausschreitungen zu beenden. Dennoch wollen die Vertreter ihren Kampf um Neuwahlen auf politischem Weg weiterführen.

Noch immer halten sich vereinzelte Gruppen im Finanzviertel auf und geben nicht auf. Armeesprecher Sansern Kaewkamnerd spricht von ihnen als Terroristenführer, ein Hinweis für den unabdingbaren Willen, die Proteste um jeden Preis beenden zu wollen. Andererseits durften tausende anderer Rothemden das Finanzviertel unbehelligt verlassen.

Die thailändische Armee hat die Erstürmung mit gepanzerten Vehikeln und Helikoptern vorgenommen. Sie hat vor der Erstürmung per Lautsprecher die Demonstranten gewarnt. Unter den Toten befindet sich auch ein italienischer Journalist, insgesamt sind seit Ausbruch der gewalttätigen Ausschreitungen Donnerstag letzter Woche über 40 Menschen gestorben.

Inzwischen finden aber auch in anderen Teilen des Landes Demonstrationen der Rothemden statt, so in den Städten Udon Thani und Khon Kaen im Nordwesten des Landes. Bleibt fraglich, ob die gewalttätige Beendigung der Proteste den Konflikt auf Dauer wird beenden können, oder ob der Konflikt weiter schwelen wird und auf andere Teile des Landes übergreift.

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