Ölkatastrophe im Golf von Mexiko- Ölteppich erreicht das Festland

Der Unfall auf der  Ölplattform „Deepwater Horizon“ vom 21. April verursacht die größte Umweltkatastrophe der USA seit dem Unfall der Exxon Valdez im Jahre 1989, weiterhin treten täglich an die 5000 Barrel Öl (ca 800.000 Liter) an insgesamt drei Stellen des Bohrlochs ins Meer. Damit kann der aktuelle Vorfall sogar die Auswirkungen von Exxon Valdez leider übertreffen. Es droht eine Umweltkatastrophe größten Ausmaßes, die Regierung in Louisiana hat den Notstand ausgerufen. Die einzigartige Marschlandschaft am Mississippidelta (ca. 40 % aller Marschgebiete der USA) ist gefährdet, hunderte Fisch- und Vogelarten werden von der Ölpest bedroht. Bei der Explosion der Ölplattform 64 Kilometer vor der Küste sind elf Arbeiter umgekommen.

Das Mississippidelta ist eine Kinderwiege für viele Fisch- und Vogelarten, daher ist die Existenz vieler Fischer in dieser Region auf Dauer bedroht. Jährlich erwirtschaftet die Fischerei (Krabben- und Fischfang, Austernzucht) 3,2 Milliarden Dollar. Auch das Wappentier des Bundesstaates Louisiana, der Pelikan, wird hiervon betroffen sein. Die Anstrengungen der Nationalgarde und des Küstenschutzes, den Ölteppich per Absperrungen einzufangen, lief ins Leere, da der Wellengang zu hoch ist. Das kontrollierte Abbrennen, eine verzweifelte Maßnahme aufgrund der Rußbildung, hat auch nicht zum erwünschten Erfolg beigetragen. Früher als erwartet hat der riesige Ölteppich, der sogar aus dem Weltraum zu sehen ist, die Küsten der USA erreicht.

Derweilen hat das britische Unternehmen BP, welches die Ölplattform betrieb, angekündigt, die volle Verantwortung für diese katastrophe übernehmen zu wollen, inklusive berechtigter Schadensersatzansprüchen der Fischer und die Kosten für die Reinigung der Ölpest. Die Aktien des Unternehmen gaben stark nach. Tausende freiwillige Helfer sowie 1900 Bundesbeamte sind vor Ort um die ersten Gegenmaßnahmen einzuleiten. Ihre Arbeit wird durch starke Wellengänge und einem starken Wind nicht vereinfacht.

Die Regierung in Washington hat Bohrungen nach neuen Öllagerstätten fürs Erste ausgesetzt, bis zum Zeitpunkt der Aufklärung des Vorfalls und der Untersuchung der Sicherheit der verbliebenen Ölplattformen. Dennoch gerät auch Obama in die Schusslinie der Kritiker. Der Präsident der USA hatte als Entgegenkommen auf die Republikaner der Ausweitung der Ölforderung im Golf zugestimmt, im Gegenzug haben die Republikaner signalisiert dem Klimagesetz von Obama zu zustimmen.

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