Bei den zwei Guantánamo-Häftlingen, die Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) in Deutschland aufnehmen will, handelt es sich um einen Syrer und einen Palästinenser aus dem Westjordanland. Das berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Donnerstagausgabe) unter Berufung auf Koalitionskreise. Der 35-jährige Syrer Mahmud Salem al-Ali ist seit etwa acht Jahren in Guantánamo inhaftiert.
Er wurde in der afghanischen Hauptstadt Kabul festgenommen, wo er sich der Terrororganisation al-Qaida anschließen wollte. Als mögliches Argument für eine Freilassung des Syrers aus Guantánamo gilt laut Verhörprotokollen, dass er kein militärisches Training erhalten habe, sich auf Kuba wohl fühle und das Leben im Gefängnis ihn verändert habe. Der Palästinenser Mohammed Tahan Matan, Jahrgang 1979, verfügte über langjährige familiäre Kontakte zu militanten Palästinensergruppen. Zwei Onkel, so berichtete Matan in Verhören den US-Ermittlern, seien Mitglieder der Hamas und hätten bereits mehrfach in israelischer Haft gesessen. Er selbst habe aber keine Kontakte zu Terrorgruppen gehabt, weder zur Hamas, noch zur PLO oder zu al-Qaida, heißt es. Matan wurde im Frühjahr 2002 im nordafghanischen Faizabad gefasst und gab an, „nichts gegen die Amerikaner“ zu haben.
Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Berlin wurde am 07.07.2010 um 17:31 Uhr mit den Stichworten DEU, USA, Kriminalität, Justiz, Terrorismus, Weltpolitik übertragen.