Die Investmentbank Goldman Sachs hat wegen ihrer umstrittenen Transaktionen mit Ramschhypotheken offenbar auch in Deutschland keine aufsichtsrechtlichen Ermittlungen mehr zu befürchten. Dies habe bereits lange vor dem Vergleich der Bank mit der US-Börsenaufsicht SEC nahezu festgestanden, berichtet die Tageszeitung „Die Welt“. Demnach habe sich bereits Mitte Mai abgezeichnet, dass die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) keine eigene Untersuchung gegen das Institut einleiten würde.
Die Aufseher seien zum Schluss gekommen, dass die deutsche Goldman-Tochter an der von der SEC beanstandeten Transaktion namens Abacus nicht beteiligt war. Auch die Tatsache, dass die Düsseldorfer Mittelstandsbank IKB zu den Abnehmern dieses Finanzprodukts gehörte, habe keine Handhabe für die BaFin geboten, heißt es. „Es war relativ schnell klar, dass die deutsche Tochter von Goldman Sachs in diesem Fall nicht im Fokus steht“, sagte eine BaFin-Sprecher. Dennoch habe man das Verfahren in den USA weiter beobachtet. Nachdem die SEC Mitte April Betrugsklage gegen Goldman Sachs eingereicht hatte, hatte die Bundesregierung angekündigt, ebenfalls rechtliche Schritte zu prüfen. Die IKB war nach ihrer Beinahe-Pleite im Jahr 2007 über die Staatsbank KfW mit Steuergeld gerettet worden.
Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus New York wurde am 16.07.2010 um 13:32 Uhr mit den Stichworten DEU, USA, Finanzindustrie, Justiz übertragen.