Der derzeitige Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Hans-Jürgen Weise, gilt nach einem Bericht der „Leipziger Volkszeitung“ (Mittwoch-Ausgabe) als Favorit für die Nachfolge im Amt des Bundesverteidigungsministers. Der Reserveoffizier der Bundeswehr hat federführend im Auftrag des zurückgetretenen Ministers Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) die Grundlagen für die laufende Bundeswehrstrukturreform erarbeitet. Für zu Guttenberg war Weise bereits in den vergangenen Tagen erster Anwärter auf die Nachfolge „für den Ernstfall“, hieß es aus Kreisen der Verteidigungspolitiker der Union.
Weise ist CDU-Mitglied mit starkem Wunsch, in die Politik einzusteigen. Im Fall eines offiziellen Wohnortwechsels nach Bayern könnte daraus rasch eine CSU-Mitgliedschaft im Sinne schwesterlicher Verbundenheit werden. Weise hat vielfältige Erfahrungen auch durch beobachtende Einsätze in Afghanistan und wäre laut dem Blatt für die Bundeskanzlerin die größte anzunehmende Garantie für den Fortgang der von ihr als Herzensanliegen betrachteten Bundeswehrreform. Anderen ins Spiel gebrachten CSU-Politikern, wie Verkehrsminister Peter Ramsauer oder Landesgruppenchef Hans-Peter Friedrich, traue die Kanzlerin entweder nicht die Stärke zur Reformpolitik zu oder ihnen fehle „die innere Leidenschaft für das Thema“, hieß es aus Regierungskreisen. Eine eventuelle Nachfolgeregelung mit dem bayerischen Gesundheitsminister Markus Söder (CSU) gälte, diesen Informationen zufolge, als „größte anzunehmende Strafe für die Bundeswehr“.
Diese Meldung aus Berlin wurde am 01.03.2011 um 12:19 Uhr mit den Stichworten DEU, Parteien, Militär übertragen.