Verfassungsschutz beobachtet ideologische Allianz zwischen Neonazis und Islamisten

Nach den Steinwürfen arabischstämmiger Kinder und Jugendlicher auf eine jüdische Tanzgruppe in Hannover hat der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Heinz Fromm, auf ideologische Überschneidungen zwischen der Neonazi-Szene und islamistisch geprägten Migranten-Milieus in Deutschland hingewiesen. Rechtsextremisten und Islamisten verbinde „ein gemeinsames Feindbild: Israel und die Juden insgesamt“, so Fromm gegenüber dem „Spiegel“. Während die Rechtsextremisten einen „mehr oder weniger deutlich zutage tretenden rassistischen Antisemitismus“ kultivierten, seien die Islamisten „auf den israelisch-palästinensischen Konflikt orientiert“ und würden „antizionistische ideologische Positionen vertreten, die auch antijüdisch und antisemitisch ausgeprägt sein können“.

In beiden extremistischen Bewegungen, so Fromm, werde Israel und den Juden „eine außerordentliche politische Macht unterstellt, die es zu bekämpfen gilt“. Es sei anzunehmen, dass die von Islamisten verbreitete Propaganda sich auf entsprechende soziale Milieus auswirke. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hat sich die Zahl der Verdächtigen, die während eines Stadtteilfestes am 19. Juni in Hannover-Sahlkamp die jüdische Tanzgruppe angegriffen haben sollen, inzwischen auf zwölf erhöht. Die mutmaßlichen Täter seien zwischen 9 und 19 Jahren alt, 11 von ihnen hätten einen „arabischen Migrationshintergrund“.

Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Berlin wurde am 11.07.2010 um 09:12 Uhr mit den Stichworten DEU, Gesellschaft, Religion übertragen.

1 Comment
  1. Reply
    Grandgoschier 17. Juli 2010 at 16:06

    Was heißt Gemeinsamkeiten von „islamistisch geprägten Milieus“ und Rechtsradikalen. Die Steinwürfe erfolgten von „arabischen“ Kindern, nicht von „rechtsradikalen“ Kindern.

    Es gibt gewiß hier Rechtsradikale, aber keine „Milieus“, die massenhaft rechtsradikale Kinder hervorbringen.

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