Die Vereinigten Staaten und Russland haben sich in der Spionageaffäre auf den größten Agententausch seit dem Kalten Krieg geeinigt. US-Medienberichten zufolge wurden die zehn in den USA inhaftierten russischen Spione bereits gestern Abend in ein Charterflugzeug gesetzt, dass über Wien nach Moskau fliegen soll. Die Agenten hatten sich zuvor vor einem New Yorker Gericht schuldig bekannt, für die russische Regierung gearbeitet zu haben.
Russland begnadigte im Gegenzug vier mutmaßliche westliche Spione, darunter auch der Wissenschaftler Igor Sutjagin. Die Gefangenen hätten sich russischen Medienberichten zufolge in einem Brief an Präsident Dmitrij Medwedew für schuldig bekannt. Sutjagin hatte seine angebliche Tätigkeit für den CIA bislang stets bestritten. Die vier Inhaftierten sollen nun offenbar in Wien gegen die zehn russischen Spione aus den USA ausgetauscht werden. Vor knapp zwei Wochen hatten US-Behörden die Festnahme der zehn Agenten in den Vereinigten Staaten gemeldet. Die mutmaßlichen Spione sollen für Russland seit den 90ern in den USA gearbeitet haben. Ein elfter Verdächtiger wurde auf Zypern festgenommen, ihm gelang jedoch wenig später die Flucht.
Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Washington/Moskau wurde am 09.07.2010 um 08:59 Uhr mit den Stichworten USA, Russland, Weltpolitik übertragen.