Nach der Tötung des Afroamerikaners Oscar Grant im vergangenen Jahr ist der verantwortliche Polizist jetzt schuldig gesprochen worden. Das Gericht in Los Angeles bestätigte gestern Abend (Ortszeit), dass der 28-jährige Beamte den Afroamerikaner am 1. Januar 2009 in Oakland im US-Bundesstaat Kalifornien erschossen hat. Da der 22-Jährige zum Zeitpunkt des Vorfalls unbewaffnet war, hat sich der Polizist der fahrlässigen Tötung schuldig gemacht.
Ihm droht jetzt eine zwei- bis vierjährige Haftstrafe, das genaue Strafmaß soll am 6. August verkündet werden. Der 28-Jährige hatte im Rahmen der Verhandlung erklärt, seine Schusswaffe lediglich versehentlich benutzt zu haben. Ursprünglich habe er seine Elektroschock-Pistole einsetzen wollen, aber die falsche Waffe gezogen, so der Beamte. Der Polizist war am Neujahrstag 2009 zu einem Einsatz in einem Zug ausgerückt, nachdem dort eine gewaltsame Auseinandersetzung gemeldet wurde. Im Laufe des Einsatzes wurde der 22-Jährige dann erschossen. Der Fall hatte vor allem unter der afroamerikanischen Bevölkerung Oaklands zu teils auch gewaltsamen Protesten geführt. Wegen der Krawalle wurde auch der ursprünglich in einem Gericht in Oakland geplante Prozess nach Los Angeles verlegt. Auch bei der aktuellen Verhandlung war es zu gewaltsamen Protesten zwischen Dutzenden Zivilisten und Sicherheitskräften gekommen.
Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Los Angeles wurde am 09.07.2010 um 09:58 Uhr mit den Stichworten USA, Justiz, Kriminalität, Gewalt, Gesellschaft übertragen.