Der Grünen-Fraktionsvorsitzende Jürgen Trittin wirft der CDU einen Rechtsruck vor und sieht dadurch weiter verringerte Aussichten auf eine schwarz-grüne Koalition. Trittin sagte der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ über die Christdemokraten: „Da ist schon ein Ruck nach rechts.“ Er fügte hinzu: „Wahrscheinlich heißt das am Ende, dass wir eine stärkere Gewichtung haben werden für rot-grüne Zusammenarbeit.“
Trittin verwies dabei auf die Familien- und Umweltpolitik sowie auf Entwicklungen auf kommunaler Ebene. „Modernisierungsversuche der CDU unter der Vorsitzenden Angela Merkel in der Familien- und in der Umweltpolitik sind brutal gestoppt worden. Das Elterngeld wird für die Ärmsten der Armen zusammengestrichen, aber Hausfrauen sollen es weiter kriegen. Da entfernt sich die CDU von der Mitte der Gesellschaft und damit auch von den Grünen“, so Trittin. In der Umweltpolitik werde Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) in Konflikten mit Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) von den eigenen Reihen nicht unterstützt; die CDU/CSU schlage sich stets auf die Seite des FDP-Ministers. „Auch auf kommunaler Ebene brechen ganz viele schwarz-grüne Bündnisse. Das zeigen auch die Konsequenzen, die die CDU aus dem Volksentscheid in Hamburg zieht. Die Besinnung auf den konservativen Kern droht den Volksparteicharakter der CDU in Frage zu stellen,“ sagte Trittin.
Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Berlin wurde am 15.08.2010 um 11:15 Uhr mit den Stichworten DEU, Parteien übertragen.