In der SPD-Führung gibt es Überlegungen, Spitzenverdienern die Rente zu kürzen, um höhere Altersbezüge für Geringverdiener zu finanzieren. So fordert SPD-Präsidiumsmitglied Heiko Maas die Einführung von Rentenboni zur Verhinderung von Altersarmut. Geringverdienern solle ein höherer Prozentsatz ihres früheren Einkommens als Rente ausgezahlt werden, sagte der saarländische SPD-Vorsitzende dem „Tagesspiegel“ (Sonntagsausgabe).
„Die Politik muss denjenigen Menschen eine Lösung anbieten, die sich im Laufe ihres Berufslebens mit Leiharbeit, Minijobs und geringen Löhnen über Wasser halten mussten, und so nur vergleichsweise geringe Rentenansprüche erwerben konnten. Für diese Menschen hat der Staat eine besondere Fürsorgepflicht.“ Maas verwies auf Regelungen in der Schweiz und in den USA. Zur Gegenfinanzierung der Boni für Bezieher niedriger Einkommen müssten Top-Verdiener dort einen Abschlag bei ihrer Rentenauszahlung hinnehmen. „Das können wir Spitzenverdienern in Deutschland auch zumuten“, sagte er. Unterstützung erhielt Maas vom Sprecher der SPD-Linken, Björn Böhning. Die SPD solle Maas` Vorschlag in ihr Rentenkonzept einfließen lassen, forderte Böhning. „Das ist ein sehr positiver Ansatz, um die Solidarität im Rentensystem zu stärken.“
Diese Meldung aus Berlin wurde am 30.10.2010 um 16:02 Uhr mit den Stichworten DEU, Militär, Steuern, Arbeitsmarkt übertragen.