Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig (SPD) hat mit einer Interviewäußerung seine Parteifreunde irritiert. Im Gespräch mit der „Thüringer Allgemeinen“ betonte er in der vergangenen Woche, er habe sich nicht für die neue nordrhein-westfälische Landesregierung beworben, da seine Aufgabe in Thüringen sei – und fügte mit Blick auf die frisch gewählte SPD-Ministerpräsidentin hinzu: „Außerdem verträgt Frau Kraft keine starken Charaktere.“ Das sei „völlig absurd“, kritisierte Elke Ferner, stellvertretende Chefin der SPD-Bundestagsfraktion.
„Wer von sich auf andere schließt, ist selber schuld“, sagte sie dem „Spiegel“. Der saarländische Landesvorsitzende Heiko Maas sagte: „Ich wundere mich, dass Matthias Machnig so etwas nicht selbst peinlich ist.“ Der aus Nordrhein-Westfalen stammende Machnig erklärte auf Nachfrage: „Ich wollte lediglich sagen, dass Hannelore Kraft auf ein homogenes Umfeld achtet, was ja auch vernünftig ist.“ Er schätze Kraft „über alle Maßen“ und hoffe, „dass diese Landesregierung ihre Aufgaben in vollem Umfang und erfolgreich wahrnimmt“, so der Vertraute von Parteichef Sigmar Gabriel.
Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Erfurt wurde am 24.07.2010 um 11:28 Uhr mit den Stichworten DEU, Parteien übertragen.