Die neue slowakische Regierungschefin Iveta Radicová will von der EU-Kommission eine Entschuldigung einfordern, weil diese die Ablehnung der Griechenland-Hilfe durch das slowakische Parlament scharf kritisiert hat. Die Art wie sich „ein nicht gewählter Beamter aus Brüssel, über die frei gewählten Abgeordneten des slowakischen Parlaments geäußert hat, war beleidigend. Ich werde bei meinem Berlin-Besuch dafür aus Brüssel eine offizielle Entschuldigung verlangen“, sagte Radicová der Tageszeitung Die „Welt“ (Mittwochausgabe).
Die Premierministerin trifft am Mittwoch in Berlin Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Radicová verteidigte die Entscheidung des slowakischen Parlaments vom 11. August, sich nicht am Rettungsschirm für Griechenland zu beteiligen. Die Slowakei habe „als eines von wenigen Ländern harte Reformen“ hinter sich gebracht. „Und das gibt uns das moralische Recht, uns so zu verhalten, wie wir uns verhalten“, so Radicová.
Diese Meldung aus Bratislava wurde am 25.08.2010 um 02:00 Uhr mit den Stichworten Slowakei, Europa, Wirtschaftskrise übertragen.