Russland wird seine Gaslieferung nach Weißrussland drosseln. Der russische Staatspräsident Dmitri Medwedew wies den Staatskonzern Gazprom an, seine Lieferungen an das Nachbarland zu vermindern. Russland hatte in den letzten Tagen Weißrussland aufgefordert, angebliche Gasschulden in Höhe von rund 200 Millionen US-Dollar zu begleichen, sonst würde Weißrussland lediglich mit 15 Prozent der vertraglich vereinbarten Menge beliefert werden.
Diese 15 Prozent sind nach Angaben von Gazprom erforderlich, um das weißrussische Gasnetz in Betrieb zu halten. Während Gazprom 169 US-Dollar pro 1.000 Kubikmeter verlangt, bezahlt Weißrussland lediglich 150 US-Dollar für dieselbe Menge. Weißrussland hat angeboten, seine Schulden zu begleichen, allerdings nicht mit Devisen, sondern mit „Maschinen, Anlagen und anderen Waren“, sagte der Gazprom-Chef Alexej Miller am Rande der Verhandlungen mit Weißrussland. Dies lehnt Russland kategorisch ab. Medwedew betonte, Gazprom dürfe ausländische Gaszahlungen gar nicht anders als in Devisen annehmen. Bereits Ende 2006 kam es wegen nicht bezahlter Gasrechnungen zum Streit zwischen Russland und Weißrussland.
Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Moskau wurde am 21.06.2010 um 09:02 Uhr mit den Stichworten Russland, Weltpolitik, Energie übertragen.