Nagelplattenbinder – eine riskante Dachkonstruktion?

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Riskante Dachkonstruktion

Nagelplattenbinder, wie sie im Beitrag weiter unten abgebildet sind, können unter Umständen eine nicht zu unterschätzen das Gefahr darstellen. Während sich ein Kollaps bei traditionellen, handwerklich ausgeführten Dächern, durch Verformungen und Bewegungen ankündigt, kommt es bei dieser Art der Konstruktion zu einem schlagartigen Einsturz.

Ein Stabilitätsversagen, beispielsweise eines Druckgurtes, führt zum sogenannten „Dominoeffekt“, – es gibt dann keine Sicherheitsreserven mehr. Der Einsturz eines Supermarktdaches in Falkensee bei Berlin vor fünf Jahren, ist nur einer der spektakuläreren Fälle und geschah mitten im Sommer. Also ohne den in den nächsten Monaten zu erwartenden nassen Schnee. Dieser erhöht die Gesamtlast des Daches um 100 kg/m² und mehr. Auf andere Probleme, nämlich das unvorhersehbare Verhalten im Brandfall, soll an dieser Stelle nicht näher eingegangen werden.

Im Gewerbebau und für die Überdachung von Supermärkten o.ä., sind Nagelplattenbinder herkömmlichen Konstruktionen in punkto Kosten aber überlegen. Aus diesem Grunde sind diese auch sehr weit verbreitet.

Wir haben in den letzten Jahren, eine ganze Reihe von Dächern ingenieurmäßig untersucht.
Über den vorgefundenen baulichen Zustand waren wir teilweise dann doch erschrocken.

Sicherheitsrelevante und damit Statische Probleme sehen wir vor allem an folgenden Punkten:

– Schiefstellung des Binders
– Fehlende Passgenauigkeit der Kontaktstöße
– Falsche Lage der Nagelplatten
– Geringe Holzqualität mit Rissen, Baumkante und Fehlstellen
– Unzulässige Befestigung von Installationen, beispielsweise Lüftungstechnik etc.
– Schimmel/Fäulnis des Holzes, – oft infolge unbemerkter Kondensatsbildung
– Ein ganz wesentlicher Punkt zum Schluss: fehlende oder mangelhafte Aussteifung (Verbände)

Aus diesen Erfahrungen heraus, plädieren wir für eine regelmäßige Überprüfung derartiger Dachkonstruktionen. Die Bundesvereinigung der Prüfingenieure für Bautechnik, forderte dies bereits vor einigen Jahren.

Seit jeher trägt jedoch der Eigentümer die Verantwortung für die ordnungsgemäße Überprüfung und gegebenenfalls Instandsetzung der baulichen Anlage. Das ist auch richtig so. Dieser ist aber gut beraten, über den Zustand der oft wenig oder nicht begangenen Räume im Dach Bescheid zu wissen. Das schützt unter Umständen Menschenleben und hilft darüber hinaus substantielle Bauschäden rechtzeitig zu erkennen.

Bildtext
Nageplattebinder- eine preiswerte Dachkonstruktion
– aber unter Umständen eben auch gefährlich!

planundbau Tragwerk + Statik

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