Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) – Ein schneller Ruf nach Neuwahlen in NRW stößt bei den Bürgern nach Einschätzung von Meinungsforschern auf wenig Akzeptanz und könnte sich für die SPD als riskante Strategie erweisen. „Es gibt die weit verbreitete Erwartung, dass man sich gefälligst zusammenraufen soll“, sagt Manfred Güllner vom Institut Forsa den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe. Falls die Bürger dennoch zum fünften Mal seit Juni 2009 zur Urne gebeten würden, rechnet Güllner mit einer noch niedrigeren Wahlbeteiligung: „Die Großen würden beide verlieren, die Kleinen zulegen.“ Als „riskantes Unterfangen für alle Beteiligten“ bewertet auch Richard Hilmer von Infratest dimap die Option Neuwahlen. Er sähe zwar die SPD im Vorteil, weil sie mit Hannelore Kraft die gefühlte Siegerin vom 9. Mai stellte und bewiesen habe, dass Rot-Grün in NRW fast wieder mehrheitsfähig sei. Zudem stünde für sie wohl der Bundestrend günstig. Allerdings: „Die SPD geriete unter Begründungszwang, warum die Bürger schon wieder wählen sollen“, so Hilmer.