Oslo (dts Nachrichtenagentur) – Die 19-jährige Lena Meyer-Landrut hat das „Wunder von Oslo“ wahr gemacht. Am Samstagabend gewann sie mit ihrem Song „Satellite“ den Eurovision Song Contest 2010 in Oslo. Es ist der erste Sieg bei dem Gesangswettbewerb für Deutschland seit 28 Jahren. Mit insgesamt 246 Punkten lag sie deutlich vor ihren Verfolgern. Das Team aus der Türkei landete mit 170 Punkten auf Platz zwei, Rumänien kam auf den dritten Platz. Großer Verlierer war Josh mit „That Sounds Good To Me“ aus Großbritannien auf dem letzten Platz, noch hinter den Künstlern aus Weißrussland und Irland. Lena bekam die vollen „twelve points“ aus Dänemark, Estland, Finnland, Lettland, Norwegen, der Slowakei, Spanien, Schweden und der Schweiz. Jeweils zehn Punkte kamen aus Albanien, Belgien, Litauen, Slowenien und der Türkei. Gar nicht beliebt war Lena hingegen in Armenien, Weißrussland, Georgien, Israel und Moldawien. Lediglich aus diesen Ländern kamen gar keine Punkte. Griechenland zeigte sich trotz zahlreicher TV-Scherze in Zusammenhang mit der jüngsten Finanzhilfe aus Deutschland knauserig und gab nur drei Punkte an Lena. Die deutsche Jury um Hape Kerkeling durfte für den eigenen Kandidaten nicht abstimmen und unterstützte Belgien, die Türkei und Griechenland mit den meisten Punkten. Lena selbst zeigte sich überwältigt. „Es ist unglaublich, ich kann das noch gar nicht glauben! Es ist ein so wahnsinnig tolles Gefühl, ich kann das gar nicht beschreiben. Jetzt erstmal den Moment genießen. Ich bin noch richtig im Schock. Ich hoffe, dass in Deutschland so richtig die Party abgeht“, sagte die Abiturientin aus Hannover nach dem Triumph. Durch den Erfolg wird der Eurovision Song Contest 2011 in Deutschland stattfinden. Auf eine konkrete Stadt wollte sich der NDR noch nicht festlegen. „Das werden wir erst nach sorgfältiger Prüfung der verschiedenen Möglichkeiten entscheiden. Jetzt feiern wir erst einmal Lenas Sieg“, sagte NDR-Intendant Lutz Marmor in der Nacht. Ausdrücklich bedankte er sich auch bei Prosieben-Moderator Stefan Raab. Die Zusammenarbeit zwischen dem Privat- und dem öffentlich-rechtlichen Sender solle fortgesetzt werden. „Never change a winning team“, sagte der zuständige ARD-Manager Thomas Schreiber. Raab selbst äußerte sich erwartungsgemäß ebenfalls überschwänglich. „Yipieiyeah – das war nicht nur Lenas sieg, das war auch Deutschlands Sieg und es war ein Sieg des guten Geschmacks. Somit hat auch Europa gewonnen.“ Lena wird am Sonntag nachmittags in ihrer Heimatstadt Hannover landen und im Rathaus empfangen werden. Schon am Abend hatten sich dort rund 20.000 Fans vor Großbildleinwänden in den Armen gelegen.