Die Afghanistan-Konferenz in Kabul ist am Dienstag durch Staatspräsident Hamid Karsai offiziell eröffnet worden. In seiner Auftaktrede bezeichnete Karsai das Treffen von Delegationen aus mehr als 70 Staaten als „Meilenstein“ für sein Land. Afghanistan könne mit den Gesprächen einen wichtigen Schritt zur Vertiefung seiner Beziehungen ins Ausland machen.
Für Deutschland reiste Außenminister Guido Westerwelle (FDP) an. Die siebenstündige Konferenz stelle eine „Wegmarke sein auf dem Weg zur Übergabe der Verantwortung an die afghanische Regierung“ dar. Gleichzeitig sei es nicht nur für das Gastgeberland, „sondern auch für die Staatengemeinschaft“ ein wichtiger Tag. Weitere hochrangige Gäste sind unter anderem NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen, UN-Generalsekretär Ban Ki Moon und US-Außenministerin Hillary Clinton. Im Zentrum der Gespräche werden die Wiedereingliederung von radikalen Kämpfern, die Übertragung der Sicherheitsfunktion an afghanische Verantwortliche, der Kampf gegen Korruption und Drogenhandel sowie die Aussöhnung der verschiedenen Volksgruppen des Landes stehen. Am Montagabend war im Zusammenhang mit einer Explosion in Kabul noch von einem möglichen Anschlag auf die Konferenz berichtet worden. Wie das afghanische Innenministerium am Dienstagmorgen mitteilte, habe es sich bei der Erschütterung aber lediglich um einen Unfall in einem nördlichen Vorort gehandelt, bei dem ein altes Artilleriegeschoss explodiert sei.
Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Kabul wurde am 20.07.2010 um 09:53 Uhr mit den Stichworten Afghanistan, DEU, USA, Weltpolitik übertragen.