Der Chef des Stabes bei der Afghanistan-Schutztruppe ISAF, Generalleutnant Bruno Kasdorf, rechnet schon bald mit einem Umschwung der Negativ-Schlagzeilen über mehr Gewalt am Hindukusch. „Ich bin zuversichtlich, dass es diese Trendwende gibt und ich denke, dass wir das auch schon in diesem Jahr sehen werden, dass es dazu kommt“, so Kasdorf in Kabul im Interview mit dem ARD-Hörfunkstudio Südasien. Dass im Juni mehr ISAF-Soldaten als in jedem anderen Monat seit Vertreibung der Taliban 2001 getötet wurden, erklärt der ISAF-Chef mit der erheblichen Zunahme der Truppenstärke.
Man müsse jetzt parallel zur Zunahme der Zahl der Soldaten auch noch mit einem weiteren Aufwärtstrend bei den Gewaltakten rechnen. Aber dann werde man nach Meinung von Kasdorf auch sehen, dass diese Zahl wieder sinke. Die Lage im Raum Kundus, der zum Einsatzbereich der Bundeswehr gehört, bezeichnete Kasdorf in dem Interview als gefährlich: „Auch dort sehen wir mehr Gewalt“, so der höchstrangige deutsche Offizier bei der ISAF. „Wir sehen aber auch, dass wir schon erfolgreich dort operieren. Wir sind auch wesentlich stärker präsent.“
Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Kabul wurde am 23.07.2010 um 15:54 Uhr mit den Stichworten Afghanistan, DEU, Militär übertragen.