IG-Metall-Chef Berthold Huber fordert Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, zu einem Gespräch über die Zukunft des Autoherstellers Opel einzuladen. „Die Bundeskanzlerin muss jetzt alle Akteure, Opel, Arbeitnehmer, Länder, den Wirtschaftsminister, an einen Tisch holen, um eine Lösung für Opel zu finden“, sagt Huber in einem Interview mit dem Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“. Zugleich kritisierte er scharf die Entscheidung der Bundesregierung, keine Staatsbürgschaften für Opel-Kredite zu gewähren.
Wer Arbeitsplätze und industrielle Wertschöpfung leichtfertig und aus ideologischer Engstirnigkeit über die Wupper gehen lassen wolle, „ist eine Gefahr für den Industriestandort Deutschland“, sagt Huber. Unterdessen kommt von Wirtschaftsexperten Kritik an der staatlichen Unterstützung. Wie ein Automarkt-Experte von der Wirtschaftsfachhochschule Bergisch-Gladbach dem „Focus“ gegenüber erklärte, könne die Opel-Mutter General Motors (GM) mit einem „Gewinn von zwei bis drei Milliarden Dollar“ rechnen. Eine Opelsanierung sei demnach auch durch den amerikanischen Konzern möglich. Der stellvertretende Ministerpräsident Hessens will nun die Beteiligung an den Staatshilfen „ergebnisoffen“ prüfen.
Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Berlin wurde am 12.06.2010 um 13:26 Uhr mit den Stichworten DEU, Autoindustrie, Finanzindustrie, Wirtschaftskrise übertragen.