Die bayerische Integrationsministerin Christine Haderthauer (CSU) hat die fehlende Integrationsbereitschaft einiger Migranten kritisiert. „Wir haben bei manchen Migranten die Situation, dass der Zug rückwärts fährt. Sie erreichen schlechtere Schulabschlüsse, als dies noch bei ihren Eltern der Fall war“, sagte Haderthauer gegenüber „Welt Online“.
Es fehle demnach oft am inneren „Ja“ der Migranten, sich in Deutschland integrieren zu wollen. Zugleich stellte Haderthauer den alleinigen Nutzen politischer Programme in Frage: „Die politischen Rahmenbedingungen für Migranten haben sich stetig verbessert. Aber man kann Politik nicht gegen den Willen derjenigen machen, die sich nicht integrieren wollen.“ Die Migranten müssten die bestehenden Angebote besser nutzen, forderte Haderthauer. Den Appell der Integrationsministerin Maria Böhmer (CDU) an die Länder, ihre Anstrengungen im Bereich der Bildung von Migrantenkindern zu verstärken, bezeichnete Haderthauer als „unvollständigen Ansatz“, wenn nicht gleichzeitig auch Integrationsbereitschaft eingefordert werde. Politik sei „nicht der einzige Hebel, um Menschen zu integrieren“, erklärte Haderthauer und sprach von einer „gesamtgesellschaftlichen Aufgabe“.
Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus München wurde am 08.07.2010 um 18:13 Uhr mit den Stichworten DEU, BAY, Gesellschaft, Bildung übertragen.