Guttenbergs Plagiatsaffäre bleibt weiter Ärgernis für die Union

Die Plagiatsaffäre rund um die Dissertation von Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) bleibt weiterhin ein erhebliches Ärgernis für den Minister und die Unionsparteien. Mittlerweile ist nun auch der Doktorvater des Verteidigungsministers, ein emeritierte Bayreuther Jura-Professor, auf Distanz zu seinem ehemaligen Studenten gegangen. Mit sehr großem Bedauern habe er zur Kenntnis nehmen müssen, dass die Umstände der von ihm betreuten Promotion geeignet seien, „den Ruf der Universität Bayreuth in der öffentlichen Diskussion in Misskredit zu bringen“, hatte Häberle am Montag in einer schriftlichen Erklärung mitgeteilt.

Auch in der eigenen Partei rückt ein Kollege von Guttenberg ab. „Die Affäre um seine Dissertation schadet der CSU und ihm selbst“, sagte Bayerns ehemaliger Ministerpräsident Günther Beckstein gegenüber „stern.de“. Der CSU-Politiker hält es noch für möglich, dass Guttenberg seinen Ministerposten verliert. Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hatte sich in der vergangenen Woche kritisch zur Plagiatsaffäre von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) geäußert, berichtet die „Mitteldeutsche Zeitung“. Vor Mitgliedern der rund 20-köpfigen „Arbeitsgruppe Demokratie“ der SPD-Bundestagsfraktion sagte Lammert am Freitagmorgen, die Affäre und ihre Begleitumstände seien „ein Sargnagel für das Vertrauen in unsere Demokratie“. Und der „Frankfurter Zukunftsrat“, ein Zusammenschluss von Wissenschaftlern und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, hat unterdessen den Rücktritt des Verteidigungsministers gefordert. „Es herrscht hier offensichtlich eine Diskrepanz zwischen äußerem Auftreten, sprachlicher Gewandtheit und nach innen gelebtem Wertesystem“, sagte der Vorsitzende des Rates, Manfred Pohl, gegenüber der „Frankfurter Rundschau“. Guttenberg war ab Februar 2009 Bundeswirtschaftsminister und ist seit Oktober 2009 Bundesminister für Verteidigung im Kabinett von Angela Merkel.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 28.02.2011 um 20:34 Uhr mit den Stichworten DEU, Parteien, Wissenschaft übertragen.

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