Die beiden Häftlinge aus dem US-Gefangenenlager Guantánamo, die im September in Deutschland erwartet werden, sollen sich nach Plänen des Bundesinnenministeriums und der Länder nicht frei bewegen können. „Sie erhalten einen Aufenthaltsstatus mit einer räumlichen Begrenzung“, sagte der rheinland-pfälzische Innenminister Karl Peter Bruch (SPD) dem „Focus“. Im März hatte eine Delegation aus Mitarbeitern des Bundesinnenministeriums, des Bundeskriminalamtes und des Bundesamtes für Migration die Aufnahme-Kandidaten befragt.
Ein Delegationsmitglied bezeichnete die Häftlinge als „angeschlagen und psychisch sehr labil“. Nach einem vertraulichen Erfahrungsbericht über einen ehemaligen Guantánamo-Häftling aus Spanien, der „schwer traumatisiert“ sei und unter Panikattacken leide, rechnen die deutschen Behörden auch bei den beiden Guantánamo-Häftlingen mit schweren seelischen Folgen der langjährigen Haft unter extremen Bedingungen. Die Sicherheitsbehörden bereiten Betreuungskonzepte mit umfassenden Psychotherapien vor. Zudem werden die beiden laut Bruch „zu ihrem eigenen Schutz von der Öffentlichkeit und den Medien abgeschirmt“.
Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Berlin wurde am 10.07.2010 um 08:33 Uhr mit den Stichworten DEU, Polizei, Kriminalität, Terrorismus übertragen.