Grüne werfen Bayern lasche Verfolgung von Steuersündern vor

Gerhard Schick, finanzpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion der Grünen, fordert eine „Vereinheitlichung der Steuerverwaltung in Deutschland“. Hintergrund dieser Initiative ist ein Vergleich, den Finanzexperten der Grünen über Parlamentsanfragen in verschiedenen Ländern angestellt haben. Wie der „Spiegel“ berichtet, beschäftigt Bayern die wenigsten Betriebsprüfer und Steuerfahnder.

Während in Hamburg 52 Fahnder auf eine Million Einwohner kommen, sind es im Freistaat nur 27. Gemessen an der Wirtschaftskraft gibt Bayern nur 0,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für seine Finanzverwaltung aus, Nordrhein-Westfalen fast doppelt so viel. Nur jeder fünfte der Einkommensmillionäre in Bayern wurde im vergangenen Jahr gesondert überprüft, in Sachsen und Nordrhein- Westfalen war es jeder dritte. „Die Tolerierung von Steuerhinterziehung ist in Bayern offenbar wirtschaftspolitische Strategie“, erklärt Finanzexperte Schick. Es könne nicht sein, dass Bundesländer auf Einnahmen verzichten, die ihnen und ihren Bürgern zustehen. Mehr Personal bringt nach Schicks Umfrage auch eindeutig mehr Geld in die Finanzkassen. 600.000 Euro im Schnitt nimmt ein Steuerfahnder pro Jahr in Bayern ein, im wohlhabenden Hamburg sind es sogar 740.000 Euro.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 13.11.2010 um 11:56 Uhr mit den Stichworten DEU, BAY, Parteien übertragen.

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