Kurz vor Beginn des Euro-Krisengipfels an diesem Freitag formiert sich in der FDP Widerstand gegen längere Tilgungsfristen für Griechenland. In der „Bild-Zeitung“ (Donnerstagausgabe) wandte sich der finanzpolitische Sprecher der Liberalen, Volker Wissing, gegen die Forderung, die tilgungsfreie Zeit von derzeit drei Jahre auf sieben Jahre auszuweiten. „Ich halte nur solche Hilfen für sinnvoll, die dauerhaft Probleme lösen. Immer wieder Zeit zu kaufen ohne Lösungsperspektiven, schafft kein Vertrauen“, sagte Wissing.
Zugleich warnte er Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (beide CDU), die Forderungen der Koalitionsfraktionen zum künftigen Krisenmechanismus bei den Verhandlungen zu missachten. Der entsprechende Antrag dazu sei „die Messlatte“. Der Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), Ulrich Blum, warnte Merkel und Schäuble davor, auf eine Schuldenrückzahlung Griechenlands zu hoffen. Das Land werde „unter den jetzigen Bedingungen seine Schulden nie zurückzahlen können“, sagte Blum. Statt dessen brauche Griechenland mindestens zehn Jahre Zeit und erträgliche Zinsen, um nach einem Umbau der Wirtschaft die Schulden bedienen zu können.
Diese Meldung aus Berlin wurde am 10.03.2011 um 00:07 Uhr mit den Stichworten DEU, EU, Parteien, Wirtschaftskrise übertragen.