Der Deutsche Städtetag und die kommunalen Energieversorger warnen die Bundesregierung vor einer vorzeitigen Festlegung auf längere Laufzeiten für Atomkraftwerke. Das berichtet das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ in der am Montag erscheinenden Ausgabe. Die Stadtwerke planten zwar Investitionen von rund 12,5 Milliarden Euro in moderne Kraftwerkskapazität und erneuerbare Energien, sagt der hannoversche Oberbürgermeister und VKU-Präsident Stephan Weil.
Doch die Kommunen könnten ihre Pläne zurückziehen, wenn noch auf viele Jahre hinaus günstig angebotener Atomstrom aus längst abgeschriebenen Kraftwerken den Markt überschwemme, warnt auch die Städtetagspräsidentin Petra Roth. Die CDU-Politikerin fordert ein Gesamtkonzept, um den Ausbau kommunaler Kraftwerke mit hocheffizienter Kraft-Wärme-Kopplung nicht zu gefährden. Nach einer repräsentativen TNS-Emnid-Umfrage, die der Verband Kommunaler Unternehmen (VKU) in dieser Woche veröffentlichen will, sprechen sich neun von zehn Bundesbürgern für dezentrale, umweltfreundliche Energiegewinnung in den Städten und Gemeinden aus, 84 Prozent sind dafür, dass die Stadtwerke eine wichtigere Rolle bei der Energieerzeugung spielen.
Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Berlin wurde am 05.06.2010 um 13:26 Uhr mit den Stichworten DEU, Energie übertragen.