Die dänische Umweltministerin Karen Ellemann hat angekündigt ein gemeinsames deutsch-dänisches Pfandsystem auf den Weg bringen zu wollen. Dies berichtete die dänische Wirtschaftszeitung „Børsen“. Hintergrund ist ein seit Jahren beobachtetes Pfandproblem in der Grenzregion: Schätzungen gehen von 400 Millionen Dosen aus, die jährlich von Deutschland nach Dänemark gebracht werden und dort nicht zurückgegeben werden können.
Die Dosen werden somit zum Umweltproblem. Erste Annäherungsversuche gab es bereits 2009, die Bemühungen führten jedoch zu keinem konkreten Ergebnis. John Wagner, Vorsitzender des Verbandes dänischer Lebensmittelhändler (DSK), hat Zweifel an den Bemühungen Ellemanns. Er wüsste nichts von einer geplanten Vereinbarung. Darüber hinaus führt er die hohen Unterschiede beim Pfandpreis in den beiden Ländern als großes Problem bei der Einführung eines solchen Systems an. Eineinhalb-Liter-Cola-Flaschen, für die der Verbraucher in Deutschland 25 Cent Pfand zurück bekommt, bringen in Dänemark beispielsweise 70 Cent. Mike Simonsen, Chef der Kette „Fleggaard“, die Filialen auf beiden Seiten der Grenze unterhält, sagte, dass eine Reise zum Mond einfacher zu bewerkstelligen sei als eine Lösung zum Pfand-Problem zu finden. Ein Sprecher der Supermarktkette „Coop Denmark“ gibt einem grenzüberschreitendem System nur dann eine Chance, wenn garantiert werde, dass sich die Pfandpreise beider Länder angleichen. Von deutscher Seite gibt es noch keine Stellungnahmen.
Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Kopenhagen wurde am 16.08.2010 um 20:57 Uhr mit den Stichworten Dänemark, DEU, Umweltschutz, Unternehmen übertragen.