Der CDU-Politiker und „Stuttgart 21“-Schlichter Heiner Geißler hat Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima scharf attackiert. Geißler sagte in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin „Focus“, zum Atomausstieg in Deutschland gebe es keine vernünftige Alternative, „höchstens eine Brüderle-FDP-Alternative. Man kann nicht über Leichen gehen, nach dem Motto Augen zu und durch. Da fällt einem nur der Satz frei nach Einstein ein: Es gibt nur zwei Dinge, die sind unendlich, das Weltall und die Dummheit mancher Politiker.“
Geißler forderte eine Volksabstimmung über den Atomausstieg gefordert. „Um das möglich zu machen, brauchen wir eine Gesetzes- und Verfassungsänderung auf Bundesebene“, sagte er. Eine Volksabstimmung mache aber nur mit einem ausführlichen Fakten-Check Sinn, der nach dem Vorbild von „Stuttgart 21“ über das Fernsehen, Internet und Public Viewing vermittelt werde. Geißler verlangte, das dreimonatige Moratorium für die Laufzeitverlängerung zu verlängern. Vorbereitung und Abwicklung der Volksabstimmung sei noch innerhalb dieses Jahres möglich. Der frühere CDU-Generalsekretär verwahrte sich gegen Häme von SPD und Grünen über den Schwenk der CDU in der Atompolitik. Eine Reihe von Atomkraftwerken in Deutschland sei nicht gesichert gegen Flugzeugabstürze oder Terroranschläge. „Das war übrigens schon der Fall, als noch Rot-Grün im Bund regierte. Deswegen ist es eine gigantische Heuchelei, die diese Damen und Herren abziehen.“
Diese Meldung aus Berlin wurde am 26.03.2011 um 10:00 Uhr mit den Stichworten DEU, Parteien, Energie übertragen.