Die Verwaltungsratschefin der Bundesagentur für Arbeit wehrt sich gegen die Sparpläne der Bundesregierung. „In der Krise an den Fördermaßnahmen zu sparen, ist absurd. Die Politik redet über drohenden Fachkräftemangel und verschärft ihn dadurch noch“, sagte Annelie Buntenbach den Zeitungen der „Waz“-Gruppe (Donnerstagausgabe).
Die Bundesregierung will im kommenden Jahr zwei Milliarden Euro in der Arbeitsförderung sparen. Buntenbach kündigte Widerstand an, sie werde sich nicht mit den Kürzungen abfinden. „Hier zu sparen, ist ein Schaden für die Gesellschaft“, sagte sie. Allerdings hält auch sie die derzeitige Verwendung der Mittel für alles andere als optimal. Es werde zu sehr „auf kurzfristige Billigangebote wie Ein-Euro-Jobs und Trainingsmaßnahmen“ gesetzt. Das seien die billigsten Mittel, um Arbeitslose aus der Statistik zu streichen, langfristig aber teuer, weil sie die Leute nicht in Arbeit brächten. „Das muss dringend verändert werden. Das Geld kann besser in langfristigere Qualifizierungen vor allem für Un- und Angelernte investiert werden. Viele 20- bis 30-Jährige brauchen diese zweite Chance, um beruflich Fuß zu fassen.“
Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Nürnberg wurde am 09.06.2010 um 16:35 Uhr mit den Stichworten DEU, Arbeitsmarkt übertragen.