ama ITK-Marktanalyse

Das Datenvolumen in den Unternehmen wächst kontinuierlich. Der effiziente Umgang mit großen Datenmengen und deren effektive Nutzung wird zum Wettbewerbsfaktor. Mit diesem („Big Data“) Trend steigen auch die Anforderungen an das Datenmanagement. Weitere Herausforderungen ergeben sich für die IT-Verantwortlichen durch die inzwischen weit verbreiteten, virtualisierten IT-Umgebungen und die zunehmend in den deutschen Markt drängenden cloudbasierten Anwendungen. Bei vielen Unternehmen stehen deshalb die gegenwärtigen Datensicherungskonzepte auf dem Prüfstand.

Vor diesem Hintergrund gibt die aktuelle Marktanalyse „Backup-Systeme 2014“ des ITK-Informationsdienstleisters ama Aufschluss über die aktuellen Marktanteile der führenden Backup-Anbieter. Untersucht wurden ebenso die damit zusammenhängenden Trendthemen. Insbesondere im Kontext mit Virtualisierungs-Technologien erkennt das Waghäuseler Analystenteam erheblichen Handlungsbedarf. Beispielsweise zeigte eine von ama zu diesem Thema zwischen März und April 2014 durchgeführte telefonische Befragung von 221 IT-Verantwortlichen, dass 83,6 Prozent der Unternehmen, mit jeweils mehr als 50 Mitarbeitern, bereits mit virtuellen Technologien vertraut sind. Gleichzeitig denkt ein überraschend hoher Anteil erst noch über Sicherungsstrategien für virtuelle Umgebungen nach. Hierzu Axel Hegel, ama-Geschäftsführer und Leiter der Umfrage: „Die Anbieter sind hier gefordert, praxisgerechte Datensicherungs-Lösungen für virtuelle IT-Umgebungen anzubieten und den Anwenderunternehmen bei der Umsetzung zu helfen.“ Schließlich stünden den stetig steigenden Datenmengen, immer knapper werdende Ressourcen für das Datenmanagement gegenüber.

Cloud-Backup-Lösungen noch in den Kinderschuhen

Aufklärungs- beziehungsweise Handlungsbedarf zeigten die Trendumfragen auch in Bezug auf cloudbasierte Datensicherungsdienste. Denn die Mehrheit der in Deutschland ansässigen Unternehmen hat derzeit noch massive Vorbehalte gegenüber Cloud Storage-Diensten: Für 92,3 Prozent der Unternehmen sind diese derzeit und auch mittelfristig keine Option (siehe Grafik). Lediglich 1,8 Prozent betreiben heute Datensicherung in der Cloud. Hierzu Hegel: „Offensichtlich steckt dieses Thema, zumindest bei den in Deutschland ansässigen Unternehmen, noch in den Kinderschuhen.“ Er geht davon aus, dass mit der immer stärker werdenden Flut an digitalen Informationen, und den damit verbundenen zusätzlichen Kosten für Datenhaltung und -sicherung, diese Zurückhaltung auch von den deutschen Unternehmen in absehbarer Zeit abnehmen wird. Die Anbieterseite stelle sich darauf bereits ein, biete immer mehr Anwendungen, die auf der Nutzung von kostengünstigen Cloud Storage-Diensten beruhen. „Die Zahl der IT-Unternehmen mit entsprechenden Angeboten steigt auch im deutschen IT-Markt kontinuierlich“, so Hegel.
In diesem Zusammenhang sind auch die Kriterien, die ein Anbieter von cloudbasierten Backup-Lösungen aus Sicht der Anwenderunternehmen erfüllen muss, von Bedeutung. Die Teilnehmerantworten zeigen, dass insbesondere die Kriterien Datensicherheit und Rechtssicherheit eine zentrale Rolle spielen. Rund 70 beziehungsweise 60 Prozent bewerteten diese beiden Aspekte als „sehr wichtig“ bei einer Auswahlentscheidung. Die Leistungsfähigkeit des Anbieters, der Nachweis von Zertifikaten, Integrationsfähigkeit der Lösung und auch Kosteneinsparungen, treten demgegenüber deutlich in den Hintergrund.

US-amerikanische Backup-Anbieter dominieren auch im Mittelstand

Entgegen den offensichtlich bestehenden Bedenken zur Rechtssicherheit präferieren deutsche Unternehmen amerikanische IT-Anbieter, wenn es um Backup-Lösungen geht. So dominieren diesen IT-Teilmarkt klar Symantec und CA Technologies. Immerhin hält Symantec einen Anteil von 41,3 Prozent der von ama insgesamt ermittelten 2.564 Unternehmen, mit mindestens einem installierten Backup-System. 11,6 Prozent erreicht CA. Auf den weiteren Plätzen der ama-Rangliste folgen der auf Speicher- und Backup-Lösungen spezialisierte Anbieter Acronis (8,5 %), sowie die IT-Generalisten IBM (7,6 %) und HP (6,8). Allein auf diese fünf Anbieter entfallen 75,9 Prozent.
Die Anforderungen an die Datensicherung stehen in einem engen Zusammenhang mit der Unternehmensgröße. Insofern ist es aus Anwendersicht von Bedeutung, welche Implementierungs- beziehungsweise Anwendungs-Erfahrungen die Anbieter in vergleichbaren Unternehmensgrößenklassen mitbringen.
Offensichtlich deckt Symantec die Anforderungen kleinerer bis mittlerer Unternehmen des Mittelstandes (50 bis 199 Mitarbeiter) besonders gut ab. In diesem Segment erreicht der Hersteller sogar einen Anteil von 43,6 Prozent. Während beispielsweise der Anteil von IBM bei Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern bemerkenswert hoch ist. Obwohl der Marktanteil dieses Herstellers über alle Branchen und Unternehmensgrößen hinweg lediglich bei 7,6 Prozent liegt, schlägt er den Wettbewerber Symantec mit einem Anteil von 30,9 Prozent in der Gruppe „ab 1.000 Mitarbeiter“ um Längen.
Auch die Branchenzugehörigkeit beeinflusst die unterschiedlichen Anforderungen an Softwarelösungen. Wie die branchenbezogene Auswertung zeigt, bevorzugen Unternehmen, deren Existenz unmittelbar mit einer gut und sicher funktionierenden Datenverarbeitung verbunden ist, entsprechend erfahrene Anbieter. Diese sollen dazu beitragen, die Kontinuität des Geschäftes zu gewährleisten und müssen mit den gelieferten Systemen möglichen Datenverlusten vorbeugen. So verwundert kaum, dass beispielsweise IBM, seit Jahrzehnten in der Finanzbranche fest etabliert, auch klar bei Backup-Lösungen dominiert: knapp vier von zehn der Datensicherungslösungen in diesem Marktsegment stammen von IBM.
Axel Hegel verweist darauf, dass aufgrund der spezifischen Erhebungsform keine Rückschlüsse auf Marktanteile der einzelnen Anbieter nach aktuellen Verkaufszahlen beziehungsweise Umsätzen möglich ist. „Allerdings ergeben die von uns direkt und mit einer hohen Fallzahl erhobenen Daten ein sehr genaues Strukturbild der aktuell in den Unternehmen eingesetzten Backup-Systeme.“

Zur Studienanlage
Grundlage für die Trendanalysen sind die Ergebnisse aus 221 Telefoninterviews mit IT-Verantwortlichen in deutschen Behörden und Unternehmen, die zwischen Februar und Mai 2014 durchgeführt wurden.
Basis für die Strukturanalyse „Backup-Systeme 2014“ sind die zum Stichtag 1.4. 2014 zwischen August 2013 und April 2014 ermittelten 2.564 Standorte mit installierten Backup-Software-Systemen. Einbezogen in die Analyse wurden Behörden und Unternehmen mit jeweils mehr als 50 Beschäftigten. Die hohe Fallzahl ermöglicht den Analysten eine differenzierte Betrachtung der Anbieteranteile in den jeweiligen Branchen und Größenklassen.

Zum Analysten
ama ist in Deutschland ein führender Dienstleister für ITK-Informationen. Die von dem Unternehmen seit rund 25 Jahren kontinuierlich aktualisierten rund 43.000 Firmenprofile enthalten detaillierte Informationen rund um die in deutschen Behörden und Anwenderunternehmen eingesetzte Hard- und Software. Diese Strukturinformationen nutzt das Unternehmen für regelmäßig veröffentlichte Marktanalysen.
Die von ama bereitgestellte und laufend aktualisierte Informationsplattform „IT-Strukturen.de“ ermöglicht einen Einblick in die IT-Strukturen deutscher Unternehmen und Behörden. Die regelmäßig in Form von Whitepapern dokumentierten ITK-Marktanalysen sind über it-strukturen.de verfügbar. Direkt abrufbar sind zudem individuell gestaltbare Analysen, wie etwa Informationen über die Marktanteile bestimmter IT-Anbieter in definierten Branchen und Unternehmensgrößenklassen.
Die Informationsplattform www.it-strukturen.de kann, nach vorhergehender Registrierung, drei Monate kostenfrei genutzt werden.ama it-strukturen

Pressekontakt
ama Adress- und Zeitschriftenverlag GmbH
Axel Hegel
Sperberstraße 4

68753 Waghäusel
Deutschland

E-Mail: wp@ama-adress.de
Homepage: http://www.ama-adress.de
Telefon: 07254 5996-112

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