Wende in der Atompolitik: Mehrere deutsche AKWs vor dem Aus

Angesichts der angespannten Lage im japanischen Atomkraftwerk Fukushima I hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Montag eine dreimonatige Aussetzung der Laufzeitverlängerung deutscher Werke verkündet. Wenn das Moratorium in Kraft tritt, stehen die ältesten deutschen Kernkraftwerke vor der Abschaltung. Denn dann gelten wieder das von der rot-grünen Bundesregierung verabschiedete Atomausstiegs-Gesetz und die darin festgelegten sogenannten Reststrommengen für die deutschen Werke.

Das AKW Neckarwestheim 1 habe diese Menge bereits aufgebraucht und müsse vom Netz, so Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU). Der Meiler werde dann wahrscheinlich auch nach den drei Monaten nicht wieder in Betrieb genommen, so Röttgen weiter. Auch das Kraftwerk Isar I wird voraussichtlich abgeschaltet, bestätigte der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) gegenüber der ARD. Das Kabinett des Landes werde sich am Mittwoch mit dem Thema beschäftigen. In Hessen soll das Kraftwerk Biblis A Ende Mai wegen Revisionsarbeiten für acht Monate vorläufig abgeschaltet werden, so Umweltministerin Lucia Puttrich (CDU). Sowohl Isar I als auch Biblis A würden ohne das Atomgesetz vom Herbst 2010, mit dem Union und FDP die Laufzeiten um durchschnittlich zwölf Monate verlängerten, mittlerweile nicht mehr produzieren. Die AKWs Biblis B, Philippsburg und Unterweser könnten bei gleichbleibender Produktion aktuell bis 2012 am Netz bleiben. Die schwarz-gelbe Bundesregierung will außerdem alle 17 deutschen Atomkraftwerke einer Sicherheitsprüfung unterziehen. „Wenn sich bei uns Defizite herausstellen, müssen Atomkraftwerke jetzt nachgerüstet werden und können solange nicht weiter betrieben werden“, sagte FDP-Chef Guido Westerwelle.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 14.03.2011 um 23:00 Uhr mit den Stichworten DEU, Parteien, Energie übertragen.

1 Comment
  1. Reply
    Der Geschenkideen Mann 15. März 2011 at 17:43

    Erst nach so einer Katastrophe in Japan, haben die Deutschen begriffen, dass man sich selbst vor Atomkraftwerken schützen muss. Es ist doch schlimm was dort zur Zeit passiert. Ich denke jeder von uns sollte ein bisschen den Menschen in Japan Helfen. Sei es eine Spende oder wenigstens alte Sachen. Denn viele haben das Haus über den Kopf verlohren und ihre Familien. Hoffentlich wird es bals alles zu ende sein.

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