Veranstalter: 50.000 Menschen demonstrieren gegen Castor-Transport

Zu der Demonstration gegen den jüngsten Castor-Transport sind am Samstag nach Angaben der Veranstalter rund 50.000 Menschen im niedersächsischen Dannenberg zusammengekommen. Die Polizei sprach hingegen von mehr als 20.000 Demonstranten. Ziel des mit über 120 Tonnen radioaktiven Mülls beladenen Zugs ist das Zwischenlager Gorleben.

Die Veranstalter sprachen von der größten Demonstration in der 33-jährigen Geschichte des Atom-Widerstands im Wendland. Zu der Kundgebung waren auch Landwirte aus der Umgebung mit rund 600 Traktoren gekommen. Diese blockierten die Straßen, weshalb der Transport auf eine alternative Route ausweichen musste. Bereits am Nachmittag hatten sich Greenpeace-Aktivisten im baden-württembergischen Kehl an einer Brücke nahe dem Bahnhof abgeseilt und die Weiterfahrt des Zuges verhindert. Inzwischen hat der in Nordfrankreich gestartete Castor-Transport seine Fahrt fortgesetzt. In den Reihen der Demonstranten waren auch Politiker der Grünen, der Linkspartei und der SPD. Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin rief zu friedlichen Demonstrationen auf. Unterdessen kritisierte Bundeskanzlerin Angela Merkel auf dem Landesparteitag der CDU in Bonn die geplante „Entschotterung“ des Gleisbetts und sprach davon, dass dies „keine friedliche Demonstration, sondern ein Straftatbestand“ sei. Teile der Atomkraft-Gegner wollen den Castor-Transport verzögern, indem sie die Schottersteine aus dem Gleisbett der geplanten Route entfernen und so eine Weiterfahrt verhindern. Geplant ist, dass der Transport am Montagmorgen Gorleben erreicht.

Diese Meldung aus Dannenberg wurde am 06.11.2010 um 20:25 Uhr mit den Stichworten DEU, NDS, Proteste, Umweltschutz, Energie übertragen.

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