PR-Berater sieht Guttenberg-Reise als "bodenlose Propaganda"

Der PR-Fachmann und ehemalige VW-Vorstand Klaus Kocks ist „empört“ darüber, dass Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg seine Frau Stephanie zu einem Truppenbesuch in Afghanistan mitgenommen hat. „Da lassen deutsche Soldaten ihr Leben – da brezelt man sich nicht in Boulevardmanier auf“, sagte Kocks den „Lübecker Nachrichten“ (Dienstagausgabe). „Es ist eine bodenlose Propagandamaßnahme, die jeder sachlichen Rechtfertigung entbehrt. Ich finde diese Reise so schamlos wie das Planschen von Verteidigungsminister Scharping mit einer Scheidungsanwältin im Pool auf Mallorca“, so Kocks weiter.

Nicht nur als Staatsbürger sei er empört und fühle sich nicht mehr ernstgenommen, sagte Kocks. Aus seiner Sicht hätten die Guttenbergs nun auch bei der Eigenwerbung überzogen: „Das ist absolut kontraproduktiv. Hier wird Kriegspropaganda unter Funktionalisierung der Ehefrau betrieben.“ Er habe schon „tief durchgeatmet, als Bundespräsident Wulff seine Tochter für die Außenpolitik in Israel funktionalisiert hat. Aber dies ist ein neuer Tiefpunkt und extrem schädlich.“ Klaus Kocks war unter anderem Kommunikationschef und Vorstandsmitglied von VW. Jetzt ist er Geschäftsführender Gesellschafter der Cato Sozietät für Kommunikationsberatung.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 13.12.2010 um 19:38 Uhr mit den Stichworten DEU, Militär übertragen.

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