Polizei befürchtet heftige Castor-Krawalle

Wenige Wochen vor dem Eintreffen des Castor-Transports in Deutschland befürchtet die Polizei heftige Krawalle durch militante Atomkraftgegner. Das berichtet das Nachrichtenmagazin „Focus“ unter Berufung auf eine vertrauliche Lageeinschätzung des Bundeskriminalamts (BKA). Demnach rechnen die Beamten mit „Massenblockaden auf Straßen und Schienen“ sowie „gezielten Sabotageakten“.

Im Vergleich zu den Vorjahren sei von einem „erheblich höheren Protestniveau und zunehmender Gewaltbereitschaft“ auszugehen. Sorgen bereitet den Sicherheitsbehörden auch die offenbar immer größere „Einflussnahme linksextremistischer Gruppen auf die bürgerliche Protestbewegung“. So sei nicht auszuschließen, dass sich autonome Gruppen wie der „Schwarze Block“ an den Castor-Blockaden beteiligen. Das BKA glaubt, dass „linksextremistische und militante Kernkraftgegner“ auch abseits der Großveranstaltungen aktiv werden. „Eine Zunahme von Gewaltaktionen ist wahrscheinlich“, lautet das Fazit der Experten. Das BKA zählte seit Jahresbeginn im Bereich „Atomkraft“ bundesweit mehr als 80 politisch motivierte Straftaten von links. Die Delikte reichen von Beleidigung über Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Verstößen gegen das Versammlungsgesetz bis hin zu Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung sowie Brandstiftung.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 16.10.2010 um 10:19 Uhr mit den Stichworten DEU, Proteste, Natur, Energie, Kriminalität übertragen.

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